IG Metall Pressedienst 19/06

13.03.2006 Arbeitgeber sollen Angebot vorlegen - Tarifgespräche über höhere Entgelte gehen in die 2. Runde

Einen Tag vor der zweiten Verhandlungsrunde über Entgeltsteigerungen hat die IG Metall ihre Forderung nach einem raschen Angebot der Arbeitgeber bekräftigt.
"Wir brauchen eine Grundlage für konstruktive Verhandlungen", sagte Bezirksleiter Jörg Hofmann dazu heute in Stuttgart. Er forderte Südwestmetall erneut auf, am 14. März "endlich ein verhandelbares Angebot vorzulegen".

Die IG Metall fordert 5 Prozent mehr Geld für die 800 000 Beschäftigten der baden-württembergischen Metall- und Elektroindustrie. Die Arbeitgeber verweigern bisher ein verhandelbares Angebot.
Hofmann griff deshalb Südwestmetall scharf an: "Was die Arbeitgeber mit ihrer ritualisierten Verzögerungstaktik machen, schadet der Wirtschaft, den Beschäftigten und dem Land. Für solche Taktiererei haben wir keine Zeit. Wir brauchen Lösungen und zwar bald".

Verhandlungsbegleitende Protestaktion geplant

Die Tarifgespräche gehen morgen in Böblingen in die zweite Runde. Vor Verhandlungsauftakt werden von der IG Metall mehrere hundert Beschäftigte vor dem Verhandlungslokal im CongressCentrum Böblingen erwartet.
Auf der Kundgebung um 9:30 Uhr soll neben IG Metall Bezirksleiter Jörg Hofmann unter anderem Porsche-Betriebsratschef Uwe Hück auftreten.

Warnstreiks für Lohnrahmen II erfolgreich

Die Warnstreiks für eine Fortführung der Bestimmungen des Lohnrahmen II bezeichnete Hofmann unterdessen als "vollen Erfolg". Unter Einbeziehung der Spät- und Nachtschicht bei Audi in Neckarsulm, Getrag in Neuenstein und Bosch in Murrhardt und Schwieberdingen haben sich insgesamt über 71 730 Beschäftigte in der Zeit von 1. bis 10. März an den Aktionen beteiligt.
Der Tarifvertrag regelt unter anderem die Erholzeitpausen von 5 Minuten pro Stunde für rund 92 000 Beschäftigte im Leistungslohn im Tarifgebiet Nordwürttemberg/Nordbaden.

Letzte Änderung: 22.04.2008