IG Metall Pressedienst 18/06

13.03.2006 Über 64314 Warnstreikende - Warnstreiks Metall- und Elektroindustrie Baden-Württemberg

Überwältigt von der Teilnahme zeigte sich IG Metall-Bezirksleiter Jörg Hofmann am Ende der ersten Warnstreikwelle für den Erhalt der Bestimmungen des Lohnrahmentarifvertrages II.
Die gute Teilnahme zeige die Emotionalität des Themas. "Sie ist Ausdruck für die Wut der Beschäftigten über diesen dreisten Angriff auf ihre Arbeits- und Leistungsbedingungen", kommentierte Hofmann in Stuttgart.
Heute beteiligten sich insgesamt über 12 000 Beschäftigte an den verschiedenen Aktionen.

Bei DaimlerChrysler in Gaggenau kamen 2.200 Beschäftigte vor dem Tor zu einer Kundgebung zusammen, auf der auch IG Metall-Chef Jürgen Peters auftrat.
Eine weitere Kundgebung gab es vor 1500 Mitarbeitern der EvoBus in Ulm.
Bei Audi beteiligten sich 5000 Beschäftigte der Früh- und Normalschicht an einer Frühschlussaktion. Dort ist auch die Spät- und Nachtschicht noch aufgerufen. Es wird eine ähnlich gute Teilnahme erwartet.

Weitere befristete Arbeitsniederlegungen mit insgesamt 3344 Teilnehmern gab es außerdem bei Stihl in Waiblingen, Still Wagner in Reutlingen, Behr in Stuttgart, DaimlerChrysler in Sindelfingen, Getrag in Neuenstein, EGO in Sulzfeld und in Oberdingen, Dürr Dental in Bietigheim, Lechler in Metzingen, Cogent Kienle + Spiess in Sachsenheim, Harmann Becker in Karlsbad und Bosch in Murrhardt.

Insgesamt haben sich bisher 64.314 Beschäftigte im Tarifgebiet Nordwürttemberg/Nordbaden an den Warnstreiks beteiligt.
Südwestmetall hat den entsprechenden Tarifvertrag im September 2005 gekündigt. Drei Verhandlungsrunden blieben bislang ergebnislos. Ein weiteres Gespräch ist für den 17. März angesetzt.

Der Tarifvertrag gilt für 92 000 Beschäftigte im betroffenen Tarifgebiet. Er regelt die Erholzeiten von 5 Minuten pro Stunde für arbeitsbedingte Ermüdung für Beschäftigte in fließ- und taktgebundener Arbeit. Außerdem auch noch Bedürfniszeiten von 3 Minuten je Stunde, Mindesttaktzeiten und ein Mitspracherecht der Arbeitnehmer bei der Personalbesetzung an Bändern.
Für kommenden Montag sind keine Warnstreikaktionen geplant.

Letzte Änderung: 22.04.2008