Mit Protesten ab 1. März reagiert die IG Metall Baden-Württemberg auf die festgefahrenen Tarifgespräche über eine Fortführung des Lohnrahmentarifvertrages II.
"Südwestmetall bewegt sich nicht. Dann müssen wir eben mit sichtbaren Aktionen in den Betrieben Bewegung in die Verhandlungen bringen", kommentiert IG Metall-Bezirksleiter Jörg Hofmann den bevorstehenden Auftakt der Aktionen.

Als erstes sind in der Nacht auf den 1. März rund 1000 Beschäftigte der Nachtschicht bei DaimlerChrysler in Sindelfingen aufgerufen die Arbeit nieder zu legen. Mit einem Fackelzug wollen sie ab 0:30 Uhr durchs Werk ziehen um sich anschließend zu einer Kundgebung vor Tor 7 versammeln.

Ebenfalls in der Nacht zum 1. März treffen sich auch die Beschäftigten der Daimler-Standorte Untertürkheim, Mettingen und Hedelfingen um 3:30 Uhr zu einer Kundgebung innerhalb der einzelnen Werke.

Um 9:30 Uhr gehen die Beschäftigten von Bosch Feuerbach vor Tor 1. Zusammen mit den Beschäftigten von Coperion Werner & Pfleiderer, Behr und LTG Mailänder findet eine gemeinsame Kundgebung statt.

Weiter sind verschiedene innerbetriebliche Protestaktionen und Informationsveranstaltungen geplant bei EvoBus in Mannheim, Mann und Hummel (Verwaltungsstelle Ludwigsburg), IWKA VPT (Verwaltungsstelle Karlsruhe) und Stihl in Waiblingen.

Die IG Metall rechnet mit einer breiten Beteiligung. "Die Beschäftigten sind sauer über den Angriff auf ihre Arbeitsbedingungen" so Hofmann.

Der Tarifvertrag war von Südwestmetall zum Jahresende 2005 gekündigt worden. Er regelt neben den Erholzeiten von fünf Minuten pro Stunde für Beschäftigte im Leistungslohn auch die Bedürfniszeiten von drei Minuten pro Stunde. Außerdem sichert er den Arbeitnehmern eine Mitbestimmung bei der Personalbesetzung von fließ- und taktgebundenen Arbeitsplätzen zu und legt Mindesttaktzeiten fest.
Die Friedenspflicht zu diesem Tarifvertrag ist Ende Februar ausgelaufen.

Am kommenden Montag, 6. März, treffen sich die Tarifparteien zu einer weiteren Tarifverhandlung in Böblingen bei Stuttgart.