Stuttgart - Von Tauberbischofsheim bis Lörrach, von Ulm bis Offenburg: Auch am vierten Warnstreiktag standen innerhalb von Baden-Württemberg Produktionen mehrerer Betriebe zeitweise still. Bis 14.30 Uhr folgten rund 4000 Beschäftigte aus 30 Betrieben den Warnstreik-Aufrufen der IG Metall, damit steigt die Gesamtzahl der Teilnehmer an Kundgebungen, Früh-schlussaktionen und Warnstreiks seit Ende der Friedenspflicht auf 85 000.

Ursprünglich hatte die IG Metall im Südwesten mit rund 100 000 Teilnehmern in einer ersten Warnstreikwelle bis zum 11. Februar gerechnet, "diese Zahl erreichen wir noch in dieser Woche", sagte Roman Zitzelsberger, Bezirksleiter der IG Metall Baden-Württemberg. Ab Mitte der Woche stehen unter anderem mehrere Großkundgebungen auf dem Programm.

Am 11. Februar treffen sich die Tarifpartner zur dritten Verhandlungsrunde in Sindelfingen, "wir erwarten, dass uns die Arbeitgeber dort ein deutlich verbessertes Angebot zu allen drei Forderungen vorlegen", betonte Zitzelsberger.

Am heutigen Dienstag legten unter anderem 500 Beschäftigte beim Tuttlinger Medizintechnikhersteller Aesculap zeitweise die Arbeit nieder, eine Kundgebung von knapp 200 Beschäftigten der Mannheimer Firmen Isodraht und Südkabel brachte die dortige Produktion zeitweise zum Erliegen. Vor dem Werkstor von ProMinent in Heidelberg, dem Unternehmen des Gesamtmetall-Präsidenten Rainer Dulger, versammelten sich um die Mittagszeit 400 Beschäftigte. Rund 1000 Metallerinnen und Metaller aus mehreren Betrieben im Gebiet der Verwaltungsstelle Heidelberg haben die Arbeit früher beendet. Bei den Maschinenbauern Weinig und Lauda im Gebiet der benachbarten Verwaltungsstelle Tauberbischofsheim gingen rund 300 Metallerinnen und Metaller früher nach Hause. In Bietigheim-Bissingen trafen sich knapp 200 Beschäftigte von Nidec und Valeo Wischersysteme zu einer gemeinsamen Kundgebung.