Stuttgart - Im Vorfeld der Tarifrunde 2015 in der Metall- und Elektroindustrie hat sich die Verhandlungskommission der IG Metall Baden-Württemberg am heutigen Freitag zu einem Gespräch mit Vertretern des Arbeitgeberverbands Südwestmetall getroffen.

Zwar beginnen die Verhandlungen offiziell erst 2015. Die Einführung der Rente ab 63 für langjährige Versicherte zum 1. Juli 2014 verpflichtet die Tarifvertragsparteien allerdings, den Tarifvertrag Flexible Altersübergänge anzupassen - spätestens bis Ende März 2015.

Bei dem rund zweistündigen Treffen haben die Tarifvertragsparteien im Wesentlichen ihre Positionen ausgetauscht und Unterschiede wie Gemeinsamkeiten festgehalten. Roman Zitzelsberger, Bezirksleiter der IG Metall Baden-Württemberg: "Die Arbeitgeber sind wie die IG Metall an einer Fortführung der Altersteilzeit interessiert, das ist grundsätzlich positiv. Allerdings liegen unsere Vorstellungen über die Ausgestaltung weit auseinander."

Zudem hat die IG Metall am Freitag die von ihr angestrebte neue geförderte Bildungsteilzeit vorgestellt. "Bei diesem Thema müssen wir noch viel Überzeugungsarbeit leisten, die Verhandlungen darüber werden nicht einfach", sagte Zitzelsberger.
Den geltenden Tarifvertrag zur Qualifizierung hat die IG Metall zum Jahresende gekündigt. Von einer Neuregelung sollen insbesondere An- und Ungelernte, junge Ausgebildete und langjährige Beschäftigte profitieren, indem sie mehr Zeit und Geld für Weiterbildung erhalten.

Am 7. November diskutiert die Große Tarifkommission im Südwesten über den Entgeltrahmen, am 25. November wird die Forderung beschlossen. Zwei Tage später legt der Vorstand das bundesweite Forderungspaket fest. Mitte Januar beginnen in Baden-Württemberg die Tarifverhandlungen für die rund 800 000 Beschäftigten in der hiesigen Metall- und Elektroindustrie.