Sindelfingen - Die Große Tarifkommission der IG Metall Baden-Württemberg hat am Nachmittag erstmals über das in der Nacht in München gefundene Tarifergebnis debattiert.

Die Bayerischen Metallarbeitgeber und die IG Metall haben sich dort nach sechs Stunden Verhandlung auf einen neuen Tarifvertrag verständigt. Demnach erhöhen sich die Entgelttabellen bis zum Ende der Laufzeit in zwei Stufen um insgesamt 5,6 Prozent. In einem ersten Schritt erhalten die Beschäftigten ab 1. Juli 2013 3,4 Prozent mehr Geld. Um weitere 2,2 Prozent steigen die Entgelte dann ab 1. Mai 2014. Der Tarifvertrag hat eine Gesamtlaufzeit von 20 Monaten.

IG Metall-Bezirksleiter Jörg Hofmann: "Die Debatte war offen. Neben Zustimmung gab es auch kritische Stimmen. Nicht alle Funktionäre sind gleichermaßen zufrieden mit dem Ergebnis, das muss man ernst nehmen. 220.000 Warnstreikende aus dem Südwesten haben sich für unsere Forderung engagiert. Ihre Meinung und Bewertung ist uns wichtig."

Daher werde die 220-köpfige Große Tarifkommission nach ausführlicher Debatte in den Betrieben am 4. Juni 2013 über das Ergebnis entscheiden.

Mit Blick auf das Ergebnis sagte Hofmann: "Aus heutiger Sicht ist es der IG Metall gelungen den verteilungsneutralen Spielraum auszuschöpfen und ein echtes Reallohnplus zu sichern. Wichtig ist auch, dass die Forderungen der Arbeitgeber nach betrieblichen Öffnungsklauseln komplett abgewehrt wurden."

Möglich sei der Tarifabschluss nur durch die massiven Warnstreiks der letzten Tage gewesen. Hofmann: "Ohne den spürbaren Druck aus den Betrieben wäre keine Einigung zustande gekommen. Ich danke unseren Kolleginnen und Kollegen für dieses hervorragende Engagement."