IG Metall Pressedienst 20/2013

IG Metall Pressedienst

25.04.2013 IG Metall kündigt massive Warnstreiks an - Große Tarifkommission der IG Metall Baden-Württemberg

Leinfelden-Echterdingen - Die IG Metall Baden-Württemberg kündigt massive Warnstreiks in der Metall- und Elektroindustrie des Landes an. So das Ergebnis der heutigen Sitzung der Großen Tarifkommission der Gewerkschaft in Leinfelden-Echterdingen. Auf die breite Ablehnung des 200-köpfigen Gremiums stieß das vergangenen Freitag in Ludwigsburg vorgelegte Angebot der Arbeitgeber.

Jörg Hofmann

IG Metall-Bezirksleiter Jörg Hofmann: "Auf das Angebot kann es nur eine Reaktion geben und die heißt massive, sichtbare und vor allem für die Unternehmen spürbare Warnstreiks." Er kündigte erste Arbeitsniederlegungen für den 2. Mai an. "Wir werden den 1. Mai nutzen, um unsere Position in die Öffentlichkeit zu tragen. Dann beginnen umgehend die Warnstreiks in den Betrieben."

Warnstreiks in allen Bereichen
Zur konkreten Warnstreikplanung äußerte sich Hofmann noch nicht. Jedoch kündigte er an, dass sowohl die Automobilhersteller, die Zulieferer, der Maschinenbau und alle anderen Bereiche der Metall- und Elektroindustrie betroffen seien. "Die Beschäftigten wollen Flagge zeigen für ihre Forderung nach 5,5 Prozent mehr Geld für 12 Monate. Sie wollen den Arbeitgebern deutlich zu machen, was sie von deren ersten Angebot halten: nämlich überhaupt nichts. Die angebotenen 1,9 Prozent der Arbeitgeber gleichen gerade mal die Preissteigerung aus. Um die Renditen zu schützen sollen die Reallöhne eingefroren werden."

5,5 Prozent mehr Geld ist für die Unternehmen machbar
Südwestmetall bietet bisher 2,3 Prozent mehr Geld ab Juli 2013. Zuvor sollen die Beschäftigten aber zwei Monate auf eine Entgelterhöhung verzichten. Die Gesamtlaufzeit soll bei 13 Monaten liegen.
Die Betriebe der Metall- und Elektroindustrie haben 2012 bundesweit über 50 Milliarden Euro an Profiten eingefahren. Das Forderungsvolumen der IG Metall würde bei voller Durchsetzung und Weitergabe der geforderten 5,5 Prozent für die 3,7 Millionen Beschäftigten der Branche die Unternehmen mit lediglich 9,5 Milliarden Euro belasten. Die Beschäftigten sollen mit dem Ausgleich der Preissteigerung abgespeist werden.

Die Verhandlungen gehen in Baden-Württemberg am 7. Mai in Böblingen in die dritte Runde.

Letzte Änderung: 25.04.2013