IG Metall Pressedienst 03/06

20.01.2006 IG Metall macht Druck bei MAXCOR - Tarifkommission für MAXCOR-Betriebe gebildet

Die IG Metall hat am Donnerstag eine betriebliche Tarifkommission für die MAXCOR-Betriebe gebildet. Damit reagieren die Metaller auf Forderungen der Geschäftsführung nach erheblichen Einbußen bei Entgelt und Arbeitszeit. Betroffen sind die Betriebe in Ludwigsburg, Dietesheim, Rottenburg, Eislingen, Offenburg und Taunusstein.
Bei MAXCOR handelt es sich um eine Investmentgesellschaft, die derzeit gezielt Betriebe aus dem notleidenden Bereich des automobilorientierten Maschinenbaus aufkauft, diese dann sanieren und neu ausrichten will.

Die IG Metall befürchtet, dass dabei nicht nur mehrere Hundert Arbeitsplätze auf der Stecke bleiben könnten, sondern auch ganze Standorte zur Disposition stehen. Offen ist zudem, ob sich daraus nicht auch negative Auswirkungen auf die Kfz-Industrie ergeben, die vor allem in der Motorenfertigung weltweit wesentlich auf das Bearbeitungs-Knowhow gerade der betroffenen Betriebe angewiesen ist.

"Wir wollen einen Kahlschlag verhindern und erreichen, dass dieser Kernbereich des Maschinenbaus eine vernünftige industrielle Perspektive behält" sagte der Verhandlungsführer der IG Metall, Frank Iwer.
Tarifliche Dumping-Strategien oder gar eine Verlängerung der Arbeitszeit seien grundsätzlich keine geeigneten Antworten auf bestehende Überkapazitäten, "sie werden die Probleme der Branche eher weiter verschärfen", so Iwer weiter.

Viel wichtiger ist es nach Auffassung der IG Metall, die Beziehungen zwischen der Kfz-Industrie und ihren Technologielieferanten zu stabilisieren.
"Der globale Erfolg der deutschen Automobilindustrie bei Motoren- und Antriebskonzepten, etwa in der Dieseltechnologie, wäre ohne die enge Zusammenarbeit mit den Maschinenbauern nicht möglich gewesen" betont daher der IG Metall Bezirksleiter Jörg Hofmann.
Die IG Metall erwartet bei MAXCOR daher schwierige Verhandlungen. Auftakt ist am 25. Januar in Ludwigsburg.

Letzte Änderung: 22.04.2008