IG Metall Pressedienst 3/2013
Filderstadt - Die IG Metall Baden-Württemberg will auch 2013 für die
740 000 Beschäftigten der Metall- und Elektroindustrie mehr Kaufkraft schaffen. Das sagte Bezirksleiter Jörg Hofmann im Anschluss an eine Sitzung der Großen Tarifkommission in Filderstadt vor Journalisten. Als ersten
Schritt hat das Gremium die Kündigung des Entgelttarifvertrages beschlossen.

Kontinuierliche Lohnpolitik
Hofmann: "Wir setzen auf eine kontinuierliche Lohnpolitik. Das heißt, wir werden uns weiter an den gesamtwirtschaftlichen Parametern orientieren und Inflationsrate plus Produktivität als Basis unserer Tarifforderungen
festhalten. Dazu wird ein konjunkturgerechter Zuschlag kommen. Wir müssen dazu beitragen, dass die Konjunkturlokomotive Deutschland weiter unter Dampf steht. Dazu braucht es eine Stärkung der Kaufkraft."
Wichtig sei dabei letztlich das Ergebnis. "Wir werden eine Forderung stellen mit dem Ziel, sie auch durchzusetzen. Unser Anspruch ist, dass am Ende das Delta zwischen Forderung und Ergebnis möglichst gering ist."
Betriebliche Debatte startet
Das Gremium hatte sich heute erstmals mit den wirtschaftlichen Daten befasst, die den Rahmen für die im Frühjahr anstehende Tarifrunde bilden. Jetzt startet in den Betrieben eine meinungsbildende Debatte, die Ende Februar in
einer Forderungsempfehlung zusammengefasst werden soll. Die endgültige Tarifforderung für die Tarifrunde 2013 wird Mitte März beschlossen. Dann können die Verhandlungen mit den Arbeitgebern aufgenommen werden.
Der im Mai 2012 abgeschlossene Entgelttarifvertrag endet am 30. April. Da die Tarifparteien vereinbart haben, die Friedenspflicht auszusetzen, wären dann ab 1. Mai Warnstreiks möglich.
Konjunktursignale zeigen nach oben
Die Metall- und Elektroindustrie im Südwesten habe im Durchschnitt eine stabile Entwicklung, so Hofmann. Allerdings sei im Vergleich zur Vorjahressituation durchaus eine größere Streuung der Firmen- und
Branchenkonjunkturen erkennbar. Die jüngsten Konjunktursignale zeigten dagegen wieder deutlich nach oben. "Es war richtig, relativ spät die Debatte zur Lohnforderung zu beginnen. Jetzt haben wir den Rückenwind einer
deutlichen und stabilen Verbesserung der Wirtschaft."
Letzte Änderung: 30.01.2013