IG Metall Pressedienst 35/2012

IG Metall Pressedienst

08.05.2012 Erneut rund 20.000 Warnstreikende - Tarifrunde 2012: IG Metall erhöht den Druck vor vierter Verhandlungsrunde - Bisher haben sich rund 120.000 Beschäftigte an den Warnstreiks beteiligt

Auch heute haben sich erneut rund 20.000 Beschäftigte (Stand 13.30 Uhr) aus 138 Betrieben an Warnstreiks der IG Metall beteiligt und die Arbeit zeitweise niedergelegt.

Zu einer Kundgebung vor den Werkstoren bei Daimler in Untertürkheim sind 4.500 Beschäftigte gekommen. Dort forderte IG Metall-Bezirksleiter Jörg Hofmann die Arbeitgeber auf, endlich aus ihrer Trutzburg herunterzusteigen und mit der IG Metall in ernsthafte Gespräche einzusteigen. "Spätestens am 15. Mai, in der fünften Verhandlungsrunde, wollen wir erkennbare Fortschritte bei den qualitativen Themen sehen."

Warnstreik bei Schuler in Göppingen 08.05.12

Aktionen gab es am Vormittag unter anderem bei EGO, Balingen, Blanco, Sulzfeld, mtu/Tognum, ZF, Friedrichshafen, WMF, Geislingen, Schuler, Göppingen, Honeywell, Mosbach, Micronas, Freiburg, Nidec, Bietigheim-Bissingen, ABB, Ladenburg, Prototyp-Werke, Zell, Constellium, Crailsheim, Bosch und Automotive Lighting, Reutlingen, Walter, Münsingen, ZF Lenksysteme, Schwäbisch Gmünd, Bartec, Bad Mergentheim.

Auch gestern haben sich noch rund 600 Beschäftigte der Spät- und Nachtschichten an weiteren Warnstreiks beteiligt.

Um 13.00 Uhr ist von Tor 1 des Daimler-Werkes in Sindelfingen ein Demonstrationszug mit mehreren hundert Jugendlichen zum Verhandlungslokal in der Stadthalle Sindelfingen losgezogen. Vor Verhandlungsbeginn gibt es dort ab 14.00 Uhr dann ein vielfältiges Programm mit Musik, Reden (u. a. von IG Metall-Bezirksleiter Jörg Hofmann) und einer Luftballon-Aktion.

Seit Ende der Friedenspflicht haben sich bisher rund 120.000 Beschäftigte an den Warnstreiks beteiligt.

Die Beschäftigten reagieren damit auf die Verweigerungshaltung und Hinhaltetaktik des Arbeitgeberverbandes Südwestmetall. Die IG Metall fordert für die rund 800.000 Beschäftigten der baden-württembergischen Metall- und Elektroindustrie 6,5 Prozent mehr Geld, die unbefristete Übernahme der Ausgebildeten sowie mehr Mitbestimmung der Betriebsräte bei der Leiharbeit. Die Arbeitgeber bieten bislang lediglich Entgelterhöhungen von 2,57 Prozent an und fordern die Arbeitszeiten massiv nach oben auszuweiten sowie die Quote der befristeten Arbeitsverträge zu erhöhen.

Die vierte Verhandlungsrunde beginnt heute um 17.00 Uhr in der Stadthalle Sindelfingen.

Letzte Änderung: 08.05.2012