IG Metall Pressedienst 29/2012

IG Metall Pressedienst

03.05.2012 Erneut über 16.000 an Warnstreiks im Südwesten beteiligt - Tarifrunde 2012: IG Metall erhöht Druck auf Metallarbeitgeber in Baden-Württemberg

Mit zahlreichen Warnstreiks und öffentlichen Kundgebungen erhöht die IG Metall in Baden-Württemberg den Druck auf die Arbeitgeber. Bis zum Mittag (Stand 13.30 Uhr) legten bereits über 16.000 Beschäftigte in mehr als 40 Betrieben im Land zeitweise die Arbeit nieder.

In Neckarsulm beteiligten sich über 7.000 Beschäftigte aus verschiedenen Betrieben an einer Kundgebung vor dem Werkstor von Audi. In Stuttgart folgten mehr als 3.000 dem Aufruf der IG Metall zum öffentlichen Warnstreik bei Porsche in Zuffenhausen.

Warnstreik Bosch Crailsheim 030512

Weitere Aktionen fanden bis zum Mittag unter anderem statt bei Bizerba Meßkirch, Hansgrohe Schiltach, Witzenmann Kieselbronn, BoschRexroth, Horb, Valeo Wischer, Bietigheim-Bissingen, SKF, Hockenheim, König Metall, Gaggenau, Bosch Verpackungstechnik Crailsheim, Allweiler Radolfzell.

Warnstreik bei Allweiler in Radolfzell am 03.05.12

Gestern (2. Mai) waren in den Spät- und Nachtschichten noch weitere gut 7000 Beschäftigte den Aufrufen der IG Metall gefolgt und sind zu Kundgebungen zusammengekommen oder früher in den Feierabend gegangen. Unter anderem bei Mercedes Benz/EvoBus in Mannheim sowie dem Mercedes Benz Werk in Gaggenau.
Damit haben seit dem Ende der Friedenspflicht am 28. April bisher fast 40.000 Beschäftigte an den Warnstreiks in der baden-württembergischen Metall- und Elektroindustrie teilgenommen.

IG Metall-Bezirksleiter Jörg Hofmann sieht darin ein unmissverständliches Zeichen an den Arbeitgeberverband: "Südwestmetall erhält nun die Quittung für seine Hinhaltetaktik in der Friedenspflicht. Die Botschaft unserer Kolleginnen und Kollegen lautet: Schluss mit den Pirouetten!"
Der Verhandlungsführer der IG Metall im Südwesten betonte erneut, ohne tragfähige Lösungen zu den Themen Entgelt, Leiharbeit und Übernahme werde es keinen Abschluss geben "Nur die Suche nach Lösungen in allen drei offenen Fragen ebnet den Weg ans sichere Ufer", so Hofmann.

Die IG Metall fordert 6,5 Prozent mehr Geld für die Beschäftigten, die unbefristete Übernahme der Ausgebildeten und dual Studierenden sowie erweiterte Mitbestimmungsrechte für Betriebsräte beim Einsatz von Leiharbeit.

Die vierten Verhandlungen für die 800.000 Beschäftigten der Branche finden am 8. Mai in Sindelfingen statt. Ein weiterer Gesprächstermin wurde für den 15. Mai festgelegt.

Letzte Änderung: 03.05.2012