IG Metall Pressedienst 10/2012

IG Metall Pressedienst

06.03.2012 "Forderungen passen bestens in die Zeit" - Tarifrunde 2012 Metall- und Elektroindustrie: Erste Verhandlung

Am Nachmittag starten in Fellbach die Tarifverhandlungen für die rund 800.000 Beschäftigten der baden-württembergischen Metall- und Elektroindustrie. Die IG Metall fordert 6,5 Prozent mehr Geld für die Beschäftigten der Branche, unbefristete Übernahme nach der Ausbildung sowie mehr Mitbestimmung bei Leiharbeit.

Mehr+Fair

IG Metall-Bezirksleiter Jörg Hofmann: "Wir fordern Mehr+Fair. Die Metall- und Elektroindustrie hat sich 2010 und 2011 von Erfolg zu Erfolg entwickelt. Inzwischen bewegen wir uns längst über dem Niveau des Rekordjahres 2007. Und die Arbeitgeber stellen sich in ihrer übergroßen Mehrzahl darauf ein, dass dieses Niveau 2012 erhalten und nochmals ausgebaut werden kann. Diese Einschätzung teilen wir. Bisher haben die Arbeitgeber vom Aufschwung deutlich profitiert. Nun sind die Beschäftigten dran. Daher passt die Forderung nach 6,5% in die Zeit. Sie ist begründet und nachvollziehbar."

Vergoldete Bilanzen

Die durchschnittliche Nettoumsatzrendite der Branche für 2011 bezifferte Hofmann mit 4,2 Prozent, 2010 lag sie bei 3,8 Prozent. Hofmann: "Derzeit dominieren vergoldete Bilanzen und Rekordgewinne die Wirtschaftsteile der Medien. Die Aktionäre werden mit satten Dividenden bedient."

Dabei würden die 2,3 Milliarden Euro Dividende, die alleine der Automobilhersteller Daimler an seine Aktionäre in diesem Jahr ausschüttet, ausreichen, um die komplette Entgelterhöhung von 6,5 Prozent für die 800.000 Metallbeschäftigten im Land zu finanzieren. Die Prämien für die Beschäftigten, die vor allem die Automobilhersteller an ihre Beschäftigten ausschütten, nannte er "sehr erfreulich für die, die sie bekommen."

Nicht alle Beschäftigten bekommen Prämie

Er verwies aber darauf, dass längst nicht alle Beschäftigten in den Genuss einer Prämie kommen würden. "Und wenn, dann bei Weitem nicht in dem Umfang."

Letzte Änderung: 07.03.2012