IG Metall Pressedienst 21/2011
Die IG Metall Baden-Württemberg verlangt vom Arbeitgeberverband Südwestmetall Gespräche zu Ausbildung und Leiharbeit. Das hat die Große Tarifkommission der IG Metall Baden-Württemberg heute in Leinfelden-Echterdingen auf ihrer letzten Sitzung vor der Sommerpause einstimmig beschlossen.

Auf die Tagesordnung sollen die Übernahme von Azubis nach der Ausbildung und tarifliche Regelungen zu Leiharbeit und Werkverträgen. Außerdem drängt die IG Metall auf die Fortführung der Inhalte des während der Finanz- und Wirtschaftskrise geschlossenen Tarifvertrages "Kurzarbeit, Qualifizierung und Beschäftigung" (KQB).

"Wir sollten die Zeit nutzen, Zukunftsfragen der Branche und ihrer Beschäftigten zu lösen, bevor im kommenden Frühjahr die Frage nach mehr Geld den Blutdruck auf beiden Seiten wieder nach oben treibt", so IG Metall-Bezirksleiter Jörg Hofmann. Deshalb wolle man jetzt Lösungen zu Themen suchen. "Es liegt nun an Südwestmetall, ob das Arbeitgeberlager in der Lage ist, außerhalb einer konfliktären Zuspitzung zu Lösungen zu kommen."
Die IG Metall unterstreicht ihr ernsthaftes Wollen auch mit einem klaren Signal und verzichtet zunächst auf die Kündigung bestehender Tarifverträge. "Wir setzen auf eine zügige Lösung in Gesprächen. Dabei lässt sich bis Ende November ein Ergebnis finden, wenn man sich ernsthaft darum bemüht und nicht dogmatisch einmauert", zeigt sich Hofmann zuversichtlich.
Begründet wird der Vorstoß der IG Metall mit dem anhaltenden Aufschwung. "Der kommt aber längst nicht bei allen an. Schon gar nicht in Form sicherer Beschäftigung. Während sich Konzerne ihre Bilanzen vergolden, nehmen gesellschaftliche Ungleichheiten zu. Das akzeptieren wir nicht", so Hofmann.

Deshalb müssten auch die Beschäftigten vom Aufschwung profitieren. "Wir richten uns auf eine offensive Tarifrunde im Frühjahr 2012 ein. Aber es geht uns auch um bessere Chancen für die Jugend und mehr sichere Jobs. Arbeit - sicher und fair. Die Branchen der Metall- und Elektroindustrie brauchen dieses Gütesiegel auch, um in Zukunft attraktive Arbeitsplätze für Fachkräfte bieten zu können."
Anlage: Resolution der Tarifkommission
Letzte Änderung: 15.07.2011