IG Metall Pressedienst 16/2011

IG Metall Pressedienst

31.05.2011 Vollbeschäftigung als gemeinsames Ziel - 62. Bezirkskonferenz der IG Metall Baden-Württemberg

Die IG Metall in Baden Württemberg sieht Hoffnung auf einen "notwendigen Politikwechsel". Das betonte Bezirksleiter Jörg Hofmann heute vor gut 200 Delegierten auf der diesjährigen Bezirkskonferenz in Böblingen.

62. Bezirkskonferenz - Arbeit sicher und fair

Keine Regierungsgewerkschaft
Allerdings würde es nach wie vor für die Gewerkschaften keinen Anlass zum Übermut geben. Deshalb werde die IG Metall auch die grün-rote Landesregierung selbstbewusst und konstruktiv in der Sache, aber auch kritisch wenn es sein muss, begleiten. "Wir sind keine Regierungsgewerkschaft, so wie wir auch keine Gewerkschaftsregierung erwarten", so Hofmann.

Dr. Nils Schmid, stv. MP und Wirtschafts- und Finanzminister

Industriestandort Baden-Württemberg stärken
Der stellvertretende Ministerpräsident des Landes Baden-Württemberg, Dr. Nils Schmid (SPD) hob "große Schnittmengen" zwischen dem Regierungsprogramm und dem gestern in Stuttgart vorgestellten landespolitischen Memorandum der IG Metall hervor. Es gehe um eine ökologische und soziale Modernisierung der Gesellschaft, bei der "die Stärke des Industriestandortes Baden-Württemberg auch weiterhin das Fundament des Wohlstandes sein wird." Um sie zu bewahren und das gemeinsame Ziel der Vollbeschäftigung zu erreichen, "werden wir einen dynamischen Kurswechsel vornehmen und konsequent auf die Wachstumsfelder der Zukunft setzen", so Schmid, der auch Finanz- und Wirtschaftsminister des Landes ist.

Schmid weiter: "Wir werden dazu beitragen, dass Baden-Württemberg als Heimat des Automobils auch bei den alternativen Antrieben und den neuen Mobilitätskonzepten in Zukunft eine Vorreiterrolle einnehmen wird."

Starke Belegschaften sind das Fundament
Gleichzeitig kündigte er an, die Unternehmen im Land mit einer aktiven Industriepolitik unterstützen zu wollen. Dazu gehöre aber auch die Beteiligung der Beschäftigten, betonte der SPD-Politiker. "Starke Belegschaften waren und werden immer das Fundament starker Unternehmen bleiben. Und die soziale und ökologische Modernisierung der Wirtschaft wird nur mit der Akzeptanz, Motivation und Innovationsfähigkeit der Beschäftigten gelingen." Dabei gehe es um handfeste Fragen der sozialen Gerechtigkeit. Schmid: "Es kann nicht sein, dass die Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer nicht am Aufschwung teilhaben und sich stattdessen vor Dumpinglöhnen und prekärer Beschäftigung fürchten müssen. Wer Vollzeit arbeitet, muss von seiner Arbeit auch gut leben können", forderte er.

Letzte Änderung: 31.05.2011