IG Metall Pressedienst 14/2011
Die zweite Tarifverhandlung für die 30.000 Beschäftigten der baden-württembergischen Holz- und Kunststoffindustrie ist gestern am späten Abend ohne Ergebnis zu Ende gegangen.

IG Metall-Verhandlungsführerin Sabine Zach wies das von den Arbeitgebern vorgelegte Angebot als "völlig unzureichend" zurück. "Nach den krisenbedingt mäßigen Lohnabschlüssen der letzen beiden Jahre, lassen wir uns in diesem Jahr nicht mit einem Nasenwasser abspeisen. Da muss in der nächsten Runde noch ordentlich was oben drauf gepackt werden."
Arbeit niedergelegt
Unterdessen haben auch gestern rund 250 Beschäftigte in zwei Betrieben vorübergehend die Arbeit niedergelegt. Bei Leicht-Küchen und RUF-Betten ruhte die Arbeit für jeweils eine Stunde. In den vergangenen Tagen gab es
bereits Warnstreikaktionen bei Arte M, Rolf Benz, Waldner und Gardena. Seit Beginn der Warnstreiks am 17. Mai 2011 haben sich etwa 1.500 Beschäftigte beteiligt.
Forderung der IG Metall
Die IG Metall fordert in der laufenden Tarifrunde 5,8 Prozent mehr Geld und eine Anhebung der Ausbildungsvergütung.
Angebot der Arbeitgeber
Das Angebot der Arbeitgeber sieht ab August 2011 eine Erhöhung der Tarifentgelte um 2,0 Prozent für 13 Monate vor, von September 2012 weitere 1,7 Prozent für 8 Monate. Vor die Tariferhöhungen wollen die Arbeitgeber
für die Monate Mai bis Juli 2011 so genannte Leermonate schalten, in denen die Beschäftigten nach Willen der Arbeitgeber noch keine höheren Entgelte erhalten sollen. Zudem soll der Auszahlungszeitpunkt der
Entgelterhöhungen verschiebbar sein, so das Arbeitgeberangebot.
Die nächste Verhandlungsrunde wurde für den 1. Juli 2011 festgelegt.
Letzte Änderung: 26.05.2011