Mit Aktionen, Protesten und Kundgebungen mobilisiert die IG Metall Baden-Württemberg in den kommenden Wochen gegen die Politik der Bundesregierung. Das kündigte Bezirksleiter Jörg Hofmann heute in Stuttgart an.
"Wir wollen mit unseren Herbstaktivitäten ein deutliches Zeichen und ein unüberhörbares Signal an die Schwarz-Gelbe-Koalition schicken."
Hofmann fordert einen Kurswechsel für mehr Gerechtigkeit. Es könne nicht angehen, dass die Lasten und Folgen der schlimmsten Wirtschaftskrise der letzten 80 Jahre jetzt auf die abhängig Beschäftigten, die Rentner, die Kranken und die Arbeitslosen abgewälzt würden. "Zur Ader werden vor allem die Schwächsten der Gesellschaft gelassen: Arbeitslose und Hartz IV-Empfänger. Auch bei den Familien soll gespart werden."

Besserverdienende und Vermögende würden dagegen verschont, während die Verursacher der Krise - Banker und Finanzspekulanten - weitermachten wie zuvor. "Die, die uns mit ihrer ungehemmten Gier und Zockerei den Schlamassel überhaupt erst eingebrockt haben, sollen ungeschoren davonkommen? Nein! Die sind es, die zahlen sollen, denn die sind es auch, die sich trotz Krise die Taschen gefüllt haben", so Hofmann.
In den vergangenen Monaten hat die IG Metall bereits mehrfach auf offensichtlich falsche Entwicklungen in der Sozialpolitik, bei Bildung und Ausbildung sowie prekärer Beschäftigung hingewiesen. Erst im Juni hat die IG Metall Baden-Württemberg außerdem auf die zunehmenden Probleme der Jugend bei Ausbildung und Übernahme hingewiesen. Höhepunkt war der landesweite Aktionstag "Show Balls" am 10. Juni, an dem sich über 4.500 junge Gewerkschafter beteiligt hatten.
Zuvor hatten bereits im Mai 2010 innerhalb weniger Tage mehr als 350 Betriebsratsvorsitzende aus dem Südwesten einen Aufruf gegen die Zunahme von Leiharbeit unterzeichnet.

Startschuss der Herbstaktivitäten gegen die unsoziale Politik der Bun-desregierung ist am 22. September eine Aktionskonferenz unter der Überschrift "Strategie Zukunft - Kurswechsel für ein gutes Leben". Die IG Metall erwartet hierzu über 2.000 Gewerkschafter am kommenden Mittwoch in Sindelfingen. Neben IG Metall-Bezirksleiter Jörg Hofmann wird auch der DGB-Landesvorsitzende Nikolaus Landgraf, der Vorsitzende des Landesseniorenrates, Roland Sing, die Betriebsseelsorgerin Esther Kuhn-Luz sowie Verena Müller, Studentenvertreterin sprechen.

Ein zentrales Element der Herbstaktionen startet unmittelbar nach der Konferenz. Dann sind die Beschäftigten in den Betrieben aufgefordert, sich unter dem Motto "Gerechtigkeit geht anders, Frau Merkel" an einem Beschäftigtenvotum zu beteiligen. Hierzu werden von der Gewerkschaft Abstimmungskarten ausgegeben, die in "Sparpaketen" wieder eingesammelt und am 13. November mit einem Lastwagen zurück an die Bundesregierung geschickt werden.
Von 20. bis 29. Oktober soll mit zahlreichen betrieblichen und regionalen Aktivitäten weiter gegen die schwarz-gelbe Sparpolitik mobilisiert werden. Geplant sind Infoveranstaltungen, Kundgebungen und vieles mehr (die Planungen laufen derzeit noch, eine Information erfolgt zeitnah).
Am 13. November münden die Proteste und Aktivitäten dann in einer Großkundgebung auf dem Schlossplatz in Stuttgart. Dort sollen dann die letzten Sparpakete mit dem Votum der Beschäftigten eingesammelt und Richtung Berlin auf den Weg geschickt werden.

In der Anlage finden Sie die Einladung zur Aktionskonferenz am 22.09.2010 in Sindelfingen, Glaspalast.