IG Metall Pressedienst 13/2010

IG Metall Pressedienst

07.04.2010 IG Metall: Kooperation darf keine Arbeitsplätze gefährden - Reaktion auf Kooperation zwischen Daimler und Renault/Nissan - 7. April 2010

Zustimmend hat sich heute IG Metall-Bezirksleiter Jörg Hofmann zur Kooperation zwischen Daimler und Renault/Nissan geäußert.

"Der Schritt einer strategischen Allianz scheint uns im Kern richtig", sagte er dazu in Stuttgart. Beide Unternehmen könnten von den Vereinbarungen profitieren. Es würden sich dadurch neue Perspektiven eröffnen, die sich auch in einem positiven Beschäftigungseffekt in den deutschen Standorten widerspiegeln könnten. Von den Unternehmensleitungen forderte er deshalb "ein klares und eindeutiges" Bekenntnis zu Standorten und Beschäftigung.
"Durch die Kooperation muss Beschäftigung gesichert werden. Sie taugt auch nicht dafür, Standorte gegeneinander auszuspielen. Vielmehr müssen beide Unternehmen die neuen Chancen nutzen, um zusätzliche Beschäftigung zu schaffen."

Hofmann betont aber gleichzeitig, die Kooperation dürfe sich nicht negativ auf die bestehenden Zulieferbeziehungen auswirken. "Die IG Metall erwartet, dass an den funktionierenden Beziehungen zur Zulieferindustrie unverändert festgehalten wird. Negative Folgen für das bestehende Automobilcluster in Baden-Württemberg, die letztlich auch Arbeitsplätze bedrohen würden, dürfen kein Resultat dieser Allianz sein", macht Hofmann deutlich.

Positiv bewertet Hofmann die Chancen der neuen Partner im Bereich der alternativen Antriebstechnologien. Mit dem Kooperationspartner Renault/Nissan könne Daimler neue Dynamik in die Entwicklung und Markteinführung von Elektromobilität bringen. "Renault/Nissan hat mit dem französischen Staat als Ankeraktionär einen verlässlichen politischen Partner an der Seite. Landes- und Bundesregierung müssen erkennen, dass hier aktive Industriepolitik gefordert ist, sollen zukunftsfähige Arbeitsplätze im deutschen Automobilbau nicht unter die Räder kommen."

Letzte Änderung: 22.04.2010