IG Metall - Pressedienst 42/09

Pressedienst

10.12.2009 Daimler Sindelfingen: Beschäftigungssicherung bis 2020 Druck der Belegschaft zeigt Wirkung

Daimler Sindelfingen: Beschäftigungssicherung bis 2020
Druck der Belegschaft zeigt Wirkung

Stuttgart - Der baden-württembergische IG Metall Bezirksleiter Jörg Hofmann begrüßt die gefundene Beschäftigungssicherung für die Be-schäftigten von Daimler Sindelfingen. In einer ersten Reaktion zeigt er sich zufrieden darüber, die Beschäftigung am größten Daimler-Standort über einen so langen Zeitraum sichern zu können. Hofmann dazu heute in Stuttgart: "Nach dem Vorstandsbeschluss von vergangener Woche und der verständlichen und entschiedenen Reaktion der Belegschaft, trägt die Vereinbarung zur Stabilisierung von Arbeitsplätzen in der Region Stuttgart bei."

Hofmann betonte aber auch, dass er die Entscheidung des Vorstandes, die Produktion der C-Klasse aus Sindelfingen zu verlagern, nach wie vor als "falschen Schritt" sieht.

Die gefundene Vereinbarung garantiert den Ausschluss betriebsbeding-ter Kündigungen bis 2020. Somit konnten die Jobs für die rund 37.000 Beschäftigten in Sindelfingen gesichert werden. "Noch vor wenigen Ta-gen war dieses Ergebnis nicht erkennbar. Ohne den Druck der Beleg-schaft hätten Betriebsrat und IG Metall dieses Ergebnis so wahrschein-lich nicht erreicht", sagte Hofmann. Es zeige sich auch in diesem Fall, dass Demonstrationen der IG Metall mit einer selbstbewussten Beleg-schaft etwas bewegen.

Diese Einschätzung teilt auch Uwe Meinhardt, der 2. Bevollmächtigte der IG Metall in Stuttgart. "Die Vereinbarung Sindelfingen 2020 ist dem enormen Einsatz dieser Daimler-Belegschaft und der Solidarität vieler anderer Betriebe zu verdanken. Gemeinsam mit dem Betriebsrat und der IG Metall ist es uns erfolgreich gelungen, die Arbeitsplätze am Standort zu sichern - trotz der Fehlentscheidung des Daimler-Vorstandes die C-Klasse zu verlagern."

Positiv bewertet die IG Metall die in der Vereinbarung festgeschriebene Schaffung von mindestens 2.700 neuen Arbeitsplätzen durch zusätzliche Produkte und Aufgaben am Standort. "Das Daimler-Werk in Sindelfingen ist ein hochproduktiver Standort, dessen Belegschaft immer Spit-zenqualität abgeliefert hat. Dem muss man auch in Zukunft Rechnung tragen. Gleichzeitig müssen wir jetzt als IG Metall aber auch darauf ach-ten, dass die Beschäftigten in den zahlreichen Zulieferbetrieben nicht unter die Räder kommen", betonten die Gewerkschafter Hofmann und Meinhardt gemeinsam.

Kritik übte Jörg Hofmann, der auch Aufsichtsrat des Automobilherstellers ist, dagegen an der Landesregierung. Diese habe beinahe tatenlos zu-geschaut, wie tausende Arbeitsplätze bei einem der wichtigsten Indust-rieunternehmen des Landes "bedroht wurden". Hofmann: "Da hätte ich schon deutlich mehr Engagement erwartet."

Letzte Änderung: 10.12.2009