IG Metall Pressedienst 33/09

IG Metall Pressedienst

21.09.2009 An Qualifizierung und Ausbildung auch in der Krise festhalten - IG Metall begrüßt Sofortprogramm MINT

Die IG Metall Baden-Württemberg unterstützt das Sofortprogramm der Landesregierung "Beschäftigung von MINT-Absolventen im Wissenschaftsbereich" (MINT steht für Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik).

Es sei auch in Zeiten der Krise notwendig Hochschulabsolventen Brücken in die Beschäftigung zu bauen, erklärte der baden-württembergische IG Metall Bezirksleiter Jörg Hofmann im Zuge der heute in Stuttgart unterzeichneten Rahmenvereinbarung des Sofortprogramms MINT.

"Die Metall- und Elektroindustrie ist eine High-Tech-Branche und lebt von Innovationen. Damit wir die Stärke dieser Kernbranchen unserer Wirtschaft auch nachhaltig sichern, müssen wir qualifizierten Beschäftigten Perspektiven bieten", so Hofmann. Neben den bereits existierenden Möglichkeiten und Förderungen der Übernahme von Auszubildenden und Hochschulabgängern durch die Agentur für Arbeit, trage das MINT-Programm einen wichtigen Teil dazu bei, "damit die Brücke von Ausbildung zu Beschäftigung nicht zusammenfällt."
Hofmann ist Mitglied des Innovationsrates Baden-Württemberg, auf dessen Initiative das Programm MINT zurückgeht.

Der Gewerkschafter warnte außerdem davor, die Fehler der letzten großen Krise während der 1990er Jahre zu wiederholen. Damals hätten die Unternehmen einfach keine Ingenieure mehr eingestellt. Durch die in der Folge trüben Beschäftigungsaussichten hat das zu einem regelrechten Einbruch der Zahl der Studierenden im MINT-Bereich geführt.

"Mit den Folgen musste die Industrie noch viele Jahre kämpfen. Aus den Fehlern der Vergangenheit lernen, heißt MINT-Absolventen jetzt Chancen bieten."
Er forderte gleichzeitig die Arbeitgeber auf, bei Ausbildung und Qualifizierung nicht auf der Bremse zu stehen.
Hofmann: "Jetzt ist nicht die Zeit für Lippenbekenntnisse, jetzt gilt konkretes Handeln. Das heißt für mich: An den Ausbildungskapazitäten darf auch unter dem Vorwand der Krisenfolgen nicht gerüttelt werden. Und das heißt auch, dass die Personalabteilungen bei der Personalplanung nicht nur kostengesteuert sein dürfen. Sie müssen längerfristig planen und den Blick über den Tellerrand richten."

Letzte Änderung: 21.09.2009