IG Metall Pressedienst 24/09

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19.05.2009 Hofmann: Werden weiter um jeden Arbeitplatz kämpfen - Aktionswoche der IG Metall Baden-Württemberg

Eine positive Bilanz der Aktionstage "Gegen Entlassungen in der Krise" der IG Metall Baden-Württemberg zog heute Bezirksleiter Jörg Hofmann.

"Mit unseren regionalen Aktionen konnten wir überall dort, wo Arbeitsplätze in Folge der Krise massiv bedroht werden, ein deutliches Signal setzen. Etwa 33.000 Beschäftigte haben die vergangene Woche über deutlich gemacht, dass sie sich nicht kampflos von Banken und Arbeitgebern zu den Opfern der Krise machen lassen", sagte er dazu heute in Stuttgart.

In Mannheim findet am Nachmittag mit dem Kongress "Gutes Leben" die vorläufig letzte Aktion statt, zu der 1.200 Teilnehmer aus mehreren Betrieben in der Region Rhein-Neckar (IG Metall Mannheim und Heidelberg) in die Multihalle nach Mannheim kamen. "Aber wir werden weiter überall dort Flagge zeigen und um jeden Arbeitsplatz kämpfen, wo Beschäftigte drohen unter die Räder zu kommen", so Hofmann.

Der Gewerkschafter forderte von Banken, Unternehmen und Politik, alles zu tun, "damit 2009 kein Jahr der Entlassungen wird". Wer in Krisenzeiten zulasse, dass massiv Stellen abgebaut werden, der schneide sich ins eigene Fleisch, denn "dies ist zu kurzfristig gedacht. Im Ergebnis würden die Betriebe nicht nur in der Zukunft dringend benötigte Fachkräfte verlieren, sondern mit einem solchen Signal den konjunkturellen Abbruch massiv verstärken."

Von der Landesregierung forderte Hofmann, sich nicht nur in Sonntagsreden für die Wirtschaft und die Arbeitsplätze im Südwesten stark zu machen, sondern endlich auch eine aktive Wirtschafts- und Industriepolitik zu betreiben. "Gegenüber anderen Bundesländern ist Baden-Württemberg in der Wirtschafts- und Industriepolitik ein Waisenknabe. Dies wird immer mehr zu einem echten Standortnachteil. Wir verlangen konkretes Handeln und keine Ankündigungspolitik."

Hofmann begrüßte die Ansage von Ministerpräsident Günther Oettinger den Rahmen für Landesbürgschaften auf mindestens 2 Milliarden Euro aufzustocken. "Dies ist ein erster, wenn auch zu zaghafter Schritt zur Sicherung der Überlebensfähigkeit baden-württembergischer Betriebe."
Hofmann erneuerte die Forderung an die Bundesregierung nach einer Verlängerung des Konjunktur- und Transferkurzarbeitergeldes auf 24 Monate. Dagegen zeigte er sich skeptisch, die Anreize zur Qualifizierung bei Kurzarbeit zu kappen. "In der Krise die Zukunftssicherheit der Arbeitsplätze durch Qualifizierung zu verbessern, das ist das richtige Handeln einer Krisenpolitik, die nicht nur reagiert, sondern Zukunft gestalten will."
Hofmann drückte seine Erwartung aus, dass es hier weiter eine gemeinsame Linie der Landesregierung und Tarifparteien gibt.

Letzte Änderung: 20.05.2009