IG Metall Pressedienst 18/09

IG Metall

07.05.2009 Gegen Entlassungen in der Krise - IG Metall kündigt Aktionswoche an

Die IG Metall Baden-Württemberg will in der kommenden Woche ein deutliches Signal gegen Entlassungen in der Krise setzen. Das kündigte der baden-württembergische IG Metall Bezirksleiter Jörg Hofmann heute in Stuttgart an.
"Wir müssen Flagge zeigen gegen das Verlagern der Krisenfolgen auf die Schultern der Beschäftigten", sagte er dazu vor Journalisten. Mit zahlreichen und unterschiedlichen regionalen Aktionen beteiligen sich alle 27 Verwaltungsstellen im Bezirk an der Aktionswoche, in deren Rahmen auch der Vorsitzende der IG Metall, Berthold Huber, und das für Tarifpolitik zuständige Vorstandsmitglied, Helga Schwitzer, auftreten werden.

In zahlreichen Städten sind neben betrieblichen Informationen auch Demonstrationen, Kundgebungen und Konferenzen geplant
Hofmann: "Die Beschäftigten im Land brauchen eine Stimme um ein Zeichen zu setzen. Denn je länger die Krise dauert, umso mehr steigen die Versuche der Unternehmen, Entlassungen durchzusetzen."
Um Entlassungen zu verhindern forderte Hofmann auch substantielle Eigenbeiträge der Eigentümer und Manager. "Wer über Jahre hinweg glänzende Gewinne eingefahren hat, muss in Krisenzeiten auch Verantwortung zeigen. Eigentum verpflichtet schließlich auch gegenüber den Beschäftigten und deren Familien."
Er forderte außerdem staatliche Hilfen zur Sicherung von Arbeitsplätzen, "dort, wo der Mangel an Liquidität Betriebe und ganze Wertschöpfungsketten in ihrer Existenz bedroht." Auch eine bessere soziale Absicherung der Beschäftigten in der Krise sei dringend notwendig. Im Rahmen der Forderung nach einem beschäftigungspolitischen Sofortprogramm nannte er die Verlängerung der Bezugsdauer von Kurzarbeitergeld auf 24 Monate und den Ausbau von Anreizen zur Qualifizierung bei Kurzarbeit. Auch die Beschäftigungsbrücke zwischen Alt und Jung müsse erhalten bleiben, so Hofmann. Dies erfordere eine weitere Förderung der Altersteilzeit und auch die Möglichkeit, im Alter von 60 Jahren nach 40 Versicherungsjahren in die Rente gehen zu können. Weiter forderte er die Verlängerung der Bezugsdauer von Arbeitslosengeld I um zwölf Monate, insbesondere für Ältere, und ein Ende der Förderung prekärer Arbeitsverhältnisse, wie etwa Leiharbeit.

Zur Finanzierung schlägt der Gewerkschafter die Erhöhung des Spitzensteuersatzes und eine Zwangsanleihe für hohe Vermögen vor. Hofmann: "Jetzt müssen vor allem große Vermögen und hohe Einkommen zur Finanzierung herangezogen werden. Nur so können wir ein weiteres Abwälzen der Kosten auf die abhängig Beschäftigten vermeiden."

Letzte Änderung: 07.05.2009