IG Metall Pressedienst 03/09

IG Metall Pressedienst

21.01.2009 Standort Ludwigsburg bleibt erhalten - Eckpunkte für Restrukturierung für Getrag vereinbart

IG Metall und Getrag haben sich gestern Abend auf die Eckpunkte einer Restrukturierung verständigt. Demnach bleiben alle Standorte erhalten. Auch der der Tarifvertrag zur Standortsicherung gilt im Grundsatz bis zum 31. Dezember 2011 weiter. Dies bedeutet auch den Ausschluss betriebsbedingter Kündigungen.

Maßnahmen zum Personalabbau erfolgen sozialverträglich und überwiegend durch Auslauf befristeter Verträge, altersbedingtes Ausscheiden (z.B. über Altersteilzeit) und über die Reduzierung externer Dienstleister. Auf Basis dieser Eckpunkte soll bis 29. Januar 2009 ein genauer Umsetzungs- und Zeitplan erstellt werden.

"Es ist uns in schwierigen Verhandlungen gelungen den Standort Ludwigsburg im Kern zu erhalten. Auch der Standortsicherungstarifvertrag, den Getrag ganz offen in Frage gestellt hatte, gilt weiter. In diesem Rahmen konnten wir durch unternehmensinterne Verlagerungen von Tätigkeiten das benötigte Volumen frei schaufeln", bewertet IG Metall Bezirksleiter Jörg Hofmann den gefundenen Kompromiss.

Eine Restrukturierung des Getriebeherstellers Getrag war notwendig geworden, nachdem das Unternehmen durch gescheiterte Expansionspläne und Auftragseinbrüche ins Schleudern geraten war und deshalb den Standort Ludwigsburg schließen wollte. Dieser Standort soll nun in verkleinerter Form und an einem anderen Standort in Ludwigsburg fort-geführt werden. Kern des Standortes soll die sogenannte Hartbearbeitung von Steuerzahnrädern sein.
Bei Getrag in Ludwigsburg sollen künftig noch 111 Beschäftigte inklusive der Auszubildenden arbeiten. Allen direkten Mitarbeitern, deren Arbeitsplätze verlagert werden, wird am neuen Standort ein Arbeitsplatz angeboten.

Die Reduzierung des Personals erfolgt an folgenden Standorten: 111 in Ludwigsburg, 72 in Neuenstein, 32 in Rosenberg. Der Abbau erfolgt sozialverträglich über die nächsten 30 Monate.
Hinzu kommen noch 130 Arbeitsplätze, die in den Zentralbereichen laut Ankündigung des Unternehmens vom November 2008 abgebaut werden sollen.

Hofmann: "Mit den gefundenen Eckpunkten ist aus unserer Sicht die Basis für eine dauerhafte Fortführung des Unternehmens gegeben. Die Beschäftigten beteiligen sich an der Restrukturierung. Jetzt liegt es bei den Banken die Finanzierung zu sichern und somit viele Arbeitsplätze zu erhalten und nicht durch kleinkrämerhaftes Verhalten die Existenz vieler Menschen zu bedrohen."

Letzte Änderung: 21.01.2009