Wenige Stunden vor Ende der Friedenspflicht in der baden-württembergischen Metall- und Elektroindustrie hat IG Metall-Bezirksleiter Jörg Hofmann seine Forderung nach einer neuen Altersteilzeit erneuert.
"Wir brauchen Ausstiegsmodelle für unsere älteren Kolleginnen und Kollegen", sagte er dazu am Abend auf einer Kundgebung vor mehreren hundert Teilnehmern in Tauberbischofsheim. Die IG Metall strebt an, noch vor der Sommerpause eine Lösung zu finden.

Den Arbeitgebervorschlag aus der letzten Verhandlungsrunde wies Hofmann erneut als "skandalös" zurück: "Was die Arbeitgeber wollen, ist eine Altersteilzeit für wenige, zu Bedingungen die sich keiner leisten kann."
Hofmann verteidigte das Modell der IG Metall, wonach die Altersteilzeit und deren Ansprüche künftig über eine erzwingbare Betriebsvereinbarung geregelt werden sollen. Außerdem müssten vor allem die unteren Entgeltgruppen in Zukunft besser gestellt werden. "Wir brauchen Altersteilzeit auch, damit die Betriebe eine demographiefeste Personalpolitik machen können und das heißt zuallererst: Den Jungen eine Chance geben auf Übernahme."

In den drei bisherigen Tarifgesprächen gab es keine Annäherung zwischen IG Metall und Südwestmetall. Die Friedenspflicht endet am 3. Juni um 24 Uhr. Die IG Metall ruft nach deren Ende in zahlreichen Betrieben zu Protestaktionen auf um Druck auf die Arbeitgeber zu erzeugen. Die Verhandlungen sollen am 9. Juni fortgesetzt werden.