IG Metall Pressedienst 27/08

IG Metall Pressedienst

11.04.2008 Beschäftigte erhöhen Druck auf Arbeitgeber - Vor 3. Tarifverhandlung im baden-württembergischen Kfz-Handwerk

Mit massiven Protesten haben die Beschäftigten des baden-württembergischen Kfz-Handwerks den Druck auf die Arbeitgeber vor der dritten Verhandlungsrunde am kommenden Montag weiter erhöht.

Beteiligt an Kundgebungen und Infoveranstaltungen haben sich allein in dieser Woche über 1.600 Beschäftigte aus über 30 Betrieben in neun Verwaltungsstellen der IG Metall im Bezirk Baden-Württemberg.
Der Schwerpunkt lag in den Regionen Mannheim und Heidelberg. Aber auch in Karlsruhe, Villingen-Schwenningen, Pforzheim, Ulm, Göppingen-Geislingen, Pforzheim, Stuttgart und Ludwigsburg fanden Proteste statt.
Seit Beginn der Proteste Anfang März sind somit rund 7.000 Beschäftigte aus mehr als 200 Betrieben den Aufrufen der IG Metall gefolgt.

Die Beschäftigten wollen mit ihren Aktionen Entgelterhöhungen von 5 Prozent und die Fortgeltung der durch die Arbeitgeber gekündigten Tarifverträge durchsetzen.

Die Arbeitgeber bieten bisher 2 Prozent mehr Geld. Im Gegenzug wollen sie aber massive Verschlechterungen für die Beschäftigten durchsetzen. In einem von der IG Metall Verhandlungsführerin Sabine Zach als "Horrorkatalog" bezeichneten Papier fordern die Arbeitgeber den Samstag als Regelarbeitstag, das Streichen der Schichtzuschläge und eine Abhängigkeit des Weihnachtsgeldes vom Unternehmensgewinn. Außerdem sollen künftig deutlich mehr Beschäftigte 40 Stunden pro Woche arbeiten.

Sabine Zach: "Die Beschäftigten haben in den letzten Tagen und Wochen durch ihre massiven und breiten Proteste ein deutliches Signal an die Arbeitgeber gesandt. Jetzt haben es die Arbeitgeber in der Hand. Sie müssen sich bewegen. Aber das Zeitfenster wird langsam kleiner. Kommen wir nicht bald einen entscheidenden Schritt weiter, müssen wir die Gangart verschärfen, obwohl uns eine Lösung am Verhandlungstisch lieber wäre. Dann kann ich auch einen Arbeitskampf nicht mehr ausschließen."

Die Tarifgespräche werden am 14. April 2008 in Korntal-Münchingen fortgesetzt.

Letzte Änderung: 16.04.2008