IG Metall Pressedienst 26/08

IG Metall Pressedienst

08.04.2008 Keine Annäherung im Tarifstreit - 2. Tarifverhandlung im baden-württembergischen Kfz-Handwerk

Eine Lösung im Tarifstreit des baden-württembergischen Kfz-Handwerks ist auch nach der zweiten Verhandlungsrunde nicht in Sicht. Nach über siebenstündiger Verhandlung in Korntal-Münchingen (Kreis Ludwigsburg) haben sich IG Metall und die Tarifgemeinschaft der Kfz-Arbeitgeber ohne Ergebnis auf den 14. April 2008, 10:00 Uhr vertagt.

Eine Annäherung habe es nicht gegeben, gab die Verhandlungsführerin der IG Metall, Sabine Zach, im Anschluss an die Gespräche bekannt.
Die IG Metall fordert für die 54 000 Beschäftigten der Branche im Südwesten 5 Prozent mehr Geld und die Fortgeltung der durch die Arbeitgeber gekündigten Tarifverträge. Die Arbeitgeber haben gestern kurz vor Abbruch der Verhandlungen Entgelterhöhungen von 2,0 Prozent angeboten.

Sabine Zach: "Das scheinbare Angebot ist pure Augenwischerei und liegt sogar noch unterhalb der Inflation. Mit dem Schritt wollen die Arbeitgeber Bewegung auf ihrer Seite vortäuschen und ihre eigene völlig unflexible Haltung überdecken."

Die Arbeitgeber wollen außerdem durchsetzen, dass der Samstag zum Regelarbeitstag wird, Schichtzuschläge gestrichen und das 13. Monatseinkommen (Weihnachtsgeld) ertragsabhängig werden. Zudem soll die Arbeitszeit verlängert werden, indem die Quote der Beschäftigten mit 40-Stunden-Arbeitsverträgen ausgeweitet wird.

Sabine Zach: "Was die Arbeitgeber als Forderungskatalog auf den Tisch gelegt haben, wirkt wie ein Stück aus dem Horrorkabinett. Mit solchen Forderungen zerstört man das letzte bisschen Motivation der Beschäftigten, weil man ihnen ganz offen zeigt: wir wollen euch ausquetschen."
Gegen die Pläne der Arbeitgeber und für die Tarifverträge der Branche haben in den vergangenen Wochen bereits weit über 5 000 Beschäftigte protestiert, indem sie sich an Aktionen der IG Metall beteiligt haben.

Letzte Änderung: 16.04.2008