IG Metall Pressedienst 23/08

IG Metall Pressedienst

21.03.2008 Perspektiven für junge Menschen schaffen - Internationaler Tag gegen Rassismus am 21. März 2008

Mit großer Sorge sieht die IG Metall Baden-Württemberg die aktuelle Debatte über Jugendkriminalität. Hier werde in ungebührender Art und Weise polemisiert und von den eigentlichen Problemen abgelenkt. "Zunehmende Jugendkriminalität ist ein Problem", sagt Christian Friedrich, Jugendsekertär der IG Metall-Bezirksleitung. "Aber wir können es nicht mit einem schärferen Strafrecht bekämpfen. Dazu brauchen wir gute Bildungsstandards, genügend Ausbildungsplätze, gerade auch für Jugendliche mit Migrationshintergrund, und berufliche Perspektiven für junge Menschen."

Wer Jugendkriminalität effektiv bekämpfen wolle, der müsse sich mit den Ursachen beschäftigen und überlegen wie solchen Entwicklungen vorgebeugt werden könne. "Wer ausländische Jugendliche pauschal verurteilt und in die gewalttätige Ecke stellt, der verschließt die Augen vor den realen Problemen und bereitet den Boden für fremdenfeindliche Hetzparolen", so Friedrich. Beleg für solche Tendenzen seien zunehmend gewalttätige Übergriffe auf Ausländer.

"Toleranz und gesellschaftliche Verbesserungen können nicht per Gesetz verordnet werden", sagte Friedrich mit Blick auf das 2006 von der Bundesregierung verabschiedete Antidiskriminierungsgesetz. "Die Grundlage dafür liegt in einem friedlichen und von gegenseitigen Verständnis und Respekt getragenen Zusammenleben von Menschen aus unterschiedlichen Kulturkreisen".

Hintergrund für die Äusserungen ist der Internationale Tag gegen Rassismus am 21. März 2008. Das Datum war von den Vereinten Nationen 1966 ausgewählt worden um den Opfern des Massakers von Sharpeville (Südafrika) zu gedenken.

Letzte Änderung: 16.04.2008