IG Metall Pressedienst 16/08
In den bundesweiten Verhandlungen für die Beschäftigten der westdeutschen Textil- und Bekleidungsindustrie wurde heute (11. März 2008) nach 16 Stunden Verhandlungen in den frühen Morgenstunden ein Ergebnis erzielt. Somit bekommen auch die 30.000 Beschäftigten in der baden-württembergischen Textil- und Bekleidungsindustrie mehr Geld.
Das Ergebnis: Für die Monate April und Mai gibt es eine Einmalzahlung von 200 Euro. Ab 1. Juni 2008 steigen die Löhne, Gehälter und Ausbil-dungsvergütungen um 3,6 Prozent. Die Auszubildenden erhalten zur Erhöhung von 3,6 Prozent zusätzlich monatlich 30 Euro und die Hälfte der Einmalzahlung. Die Laufzeit des Tarifvertrages beträgt 12 Monate und endet am 28. Februar 2009.
Monika Lersmacher, Tarifexpertin der IG Metall-Bezirksleitung Baden-Württemberg: "Das ist ein gutes Ergebnis. Damit sind die Beschäftigten dauerhaft am Aufschwung der Branche beteiligt. Es kam aber nur durch den Druck der Beschäftigten und den massiven Warnstreiks der letzten Woche zustande."
In Baden-Württemberg hatten sich in der letzten Woche über 5.700 Beschäftigte an Warnstreiks beteiligt.
Ergebnis der Verhandlungen ist auch, dass eine Expertengruppe der Tarifparteien einen Vorschlag über einen gemeinsamen Entgeltrahmen-tarifvertrag (tera) für Arbeiter und Angestellte bis Ende Januar 2009 vorlegt. Der Tarifvertrag zur Altersteilzeit wurde bis Ende 2009 verlängert und eine Gesprächsverpflichtung zum Thema Übernahme von Auszubildenden vereinbart. Aus wirtschaftlichen Gründen kann die Einmalzahlung durch eine freiwillige Betriebsvereinbarung gekürzt werden. In derartigen Fällen ist eine Beschäftigungssicherung zwingend.
Letzte Änderung: 16.04.2008