IG Metall will mit kräftiger ...

IG Metall Aus den Medien

24.01.2008 ... Lohnforderung in Tarifrunde gehen - dpa vom 24. Januar 2008

Die IG Metall will trotz des abgeschwächten Wachstums in der Metall- und Elektrobranche mit einer kräftigen Lohnforderung in die Tarifrunde 2008 gehen.
"Die Betriebe sind bis Anfang 2009 voll ausgelastet", sagte Bezirksleiter Jörg Hofmann am Donnerstag in Stuttgart zur Begründung. Zudem müssten die gestiegenen Preise berücksichtigt werden. "Die Runde wird von einem extremen Entgeltdruck geprägt sein", betonte der Gewerkschafter.

Ob die Gewerkschaft hinter ihrer Forderung aus der vergangenen Tarifrunde, bei der sie 6,5 Prozent mehr Geld gefordert hatte, zurückbleiben wird, lies Hofmann offen. In die Lohnforderung müsse auch noch die Prognose für 2009 einfließen. Daher sei es derzeit noch zu früh, um über die tatsächliche Höhe zu spekulieren. Bis vor den Sommerferein will die IG Metall die Stimmung in den Betrieben ausloten. Ende September sollen dann die Forderungen der Gewerkschaft im traditionellen Pilotbezirk vorgelegt werden.

Nach Einschätzung des Gewerkschafters hält das Wachstum in der Branche weiter auf hohem Niveau an. Auch nehme der Beschäftigungsaufbau in der Metall- und Elektroindustrie in Baden-Württemberg zu. "Die Firmen stellen weiter ein", sagte Hofmann. Dasss die exportdominierte Branche durch die Turbulenzen auf den US-Märkten dramatische Einbrüche befürchten müsse, sei nicht zu erwarten. Die Abhängigkeit von den US-Märkten und dem Dollarraum sei zurückgegangen. Die Südwest-Firmen orientierten sich vermehrt bei ihrem Auslandsgeschäft nach Asien.

Das von den Arbeitgebern aufgeworfene Thema Arbeitszeitverlängerung werde keine Rolle bei den anstehenden Tarifverhandlungen spielen, sagte der Bezirksleiter. "Ich sehe bei diesem Reizthema absolut keinen Regelungsbedarf". Es besteht faktisch kein Bedarf, die Arbeitszeit auszuweiten. Der Südwestmetall-Vorsitzende Stefan Roell hatte sich dafür ausgesprochen, die Arbeitszeit in der Metallindustrie über die 35-Stunden-Woche hinaus auszuweiten. Ziel sei nicht nur eine weitere Flexibilisierung. "Uns geht es um mehr: Um zusätzliche Kapazitäten durch mehr Arbeit".

Hofmann erneuerte seine Forderung, die Leiharbeit in der Branche einzudämmen oder eine gleiche Bezahlung für die Beschäftigten zu erreichen. "Leiharbeit verdrängt reguläre Beschäftigung aus den Betrieben und spaltet die Belegschaften", kritisierte der Gewerkschafter. "Das können wir nicht akzeptieren". Nach seinen Angaben gibt es Unternehmen im Südwesten, bei denen 20 Prozent der Beschäftigten Leiharbeiter sind.

Letzte Änderung: 16.04.2008