Alte Weggefährten feiern ...

IG Metall Aus den Medien

05.02.2008 ... Metallführers Eisenmanns 80. Geburtstag - dpa - 05. Februar 2008

Es waren die alten Weggenossen aus den 70er und 80er Jahren, die am Dienstag zusammen mit Ernst Eisenmann dessen 80. Geburtstag feierten. Eisenmann war von 1983 bis 1988 Bezirksleiter der IG Metall Stuttgart. Er hatte vom 14. Mai bis 2. Juli 1984 im traditionellen Pilotbezirk Nordwürttemberg/Nordbaden den längsten Metallerstreik geführt. Nach mehr als siebenwöchigem Ausstand unterschrieb er zusammen mit seinem Tarifkontrahenten Hans Peter Stihl den Tarifvertrag für die 38,5 Stundenwoche. Damit war der Grundstein für die 35-Stundenwoche gelegt.

Stihl sagte bei der Feier: "Eisenmann war für mich bei den
Verhandlungen im Jahr 1984 eine verlässliche Größe. Wenn Eisenmann
was gesagt hat, dann konnte man sich auf sein Wort verlassen." Er
fügte hinzu: "Es war ein sehr schwerer Arbeitskampf, aber wir haben
uns beide respektiert, und so ist es auch heute noch."
Der Bezirksleiter der IG Metall in Baden-Württemberg, Jörg Hofmann,
nannte Eisenmann ein "gewerkschaftliches Urgestein". Er gehöre zu den
Gewerkschaftsführern, die "immer erst analysieren bevor sie
vorpreschen".

Eisenmanns Devise sei immer gewesen: "Die Gewerkschaft ist das
Stärkste, was die Schwachen haben." Diesem Leitspruch habe sich
Eisenmann immer verpflichtet gefühlt, sagte Hofmann. Eisenmann selbst
hatte sich seit seinem Ausscheiden aus der IG Metallführung
öffentlich nie zur aktuellen Tarifsituation geäußert. Am Dienstag
nahm er allerdings seinen Geburtstag zum Anlass, mahnende Worte an
die Gewerkschaftsführer zu richten: "Wir müssen unsere Forderungen
wieder mehr an den Bedürfnissen der Beschäftigten orientieren und
nicht an den wissenschaftlichen Gutachten, die oftmals völlig falsche
Zahlen liefern."

Letzte Änderung: 16.04.2008