IG Metall Pressedienst 01/08
"Wir brauchen eine Nachfolgereglung zur Altersteilzeit, wenn diese 2009 ausläuft", fordert der baden-württembergische IG Metall-Bezirksleiter Jörg Hofmann. Vor Journalisten untermauerte er heute in Stuttgart die Forderungen an den Gesetzgeber mit zahlreichen Erfahrungen aus der Metall- und Elektroindustrie. "Gerade vor dem Hintergrund der Rente mit 67 ist es vielen unmöglich unter den herrschenden Arbeitsbedingungen bis zur Rente im Betrieb zu bleiben", sagte er dazu.
Wichtig sei vor allem die Beibehaltung einer Förderung durch die Bundesagentur für Arbeit. "Wir sollten die Förderung allerdings ganz konkret an die Einstellung von Arbeitslosen oder die Übernahme von Auszubildenden koppeln".
Als weiteres Element zur künftigen Ausgestaltung von Altersteilzeit sieht Hofmann die Teilrente. "Das Modell muss durch verbesserte Hinzuverdienstgrenzen und einen Zugang zu dieser Rentenart ab 60 Jahren attraktiver werden, damit wir es im Rahmen einer neuen Altersteilzeit sinnvoll nutzen können", so Hofmann. Außerdem müsse der Gesetzgeber den Ausgleich von Abschlägen und fehlender Rentenjahre durch den Arbeitgeber erleichtern.
Die Tarifkommission der IG Metall Baden-Württemberg berät über die konkreten Vorstellungen einer Nachfolgeregelung zur Altersteilzeit und die tariflichen Überlegungen auf ihrer Sitzung am 21. Februar 2008. Dort soll auch über das weitere Vorgehen beschlossen werden. Die Tarifparteien haben im Rahmen des Tarifabschlusses 2007 vereinbart, bis Juni 2008 eine neue tarifliche Regelung zum Thema Altersübergang zu suchen. Hofmann: "Die Zeit drängt. Der Gesetzgeber muss jetzt die Rahmenbedingungen schaffen".
Leiharbeit
Mit einer Kampagne will die IG Metall Baden-Württemberg ab März gegen die weitere Zunahme von Leiharbeit kämpfen. "Leiharbeit verdrängt reguläre Beschäftigung aus den Betrieben und spaltet die Belegschaften. Das können wir nicht akzeptieren", sagt Hofmann.
Unter der Überschrift "Leiharbeit: verhindern, begrenzen, gestalten" will die Gewerk-schaft die Arbeitnehmervertreter über ihre Handlungsmöglichkeiten aufklären und somit einen Schritt in Richtung Leiharbeit verhindern machen. "Leider nutzen viele Betriebsräte ihre rechtlichen Möglichkeiten nicht. Hier wollen wir mit einer Hand-lungshilfe unter die Arme greifen, denn die beste Leiharbeit ist die, die gar nicht erst stattfindet". Außerdem sollen Beschäftigte bei Leiharbeitsfirmen über ihre Rechte aufgeklärt werden. Dort, wo man Leiharbeit nicht verhindern könne, wolle man die Bedingungen allerdings so gestalten, dass für Leiharbeitnehmer die gleichen Be-dingungen gelten, wie für die Beschäftigten des Entleihbetriebs.
Letzte Änderung: 16.04.2008