Gute Aussichten

IG Metall Aus den Medien

18.12.2007 Metall- und Elektrobranche/Dicke Auftragsbücher - Südwestpresse vom 15.12.2007

Die IG Metall und die Arbeitgeber erwarten für 2008 eine gute Branchenkonjunktur in der Metall- und Elektrobranche. Sie ist das Rückgrat der Konjunktur im Südwesten.

Die IG Metall rechnet 2008 mit anhaltendem Rückenwind für die Metall- und Elektrobranche im Südwesten. "Im Gesamtjahr 2007 werden wir auf zweistellige Wachstumsraten kommen", sagte Bezirksleiter Jörg Hofmann in Stuttgart. "Die Wachstumsentwicklung für 2008 wird ähnlich gut sein. Die Auftragsbücher der Maschinenbauer sind schon jetzt praktisch voll bis Ende nächsten Jahres."

Auch der Chef des Arbeitgeberverbandes Stefan Roell bezeichnete die Lage der Branche als gut: "Es gibt teilweise Schwierigkeiten, Kunden zu bedienen - so gut ist die Nachfrage. Ich sehe nicht, dass sich die Situation im nächsten Jahr schlagartig verschlechtern wird. Wir können mit einem ordentlichen jahr 2008 rechnen".

Angesichts der guten Konjunkutraussichten für die Branche will die Gewerkschaft selbstbewusst in die Tarifrunde 2008 im kommenden Juni gehen: "Preisentwicklung und Inflationsrate schlagen negativ zu Buche. Das müssen wir ausgleichen. Im Juni wird die IG Metall ihren Forderungskorridor vorlegen. Im September werden wir dann unsere konkrete Forderung aufstellen", kündigte Hofmann an.

Der Tarifvertrag für die 800 000 Beschäftigten im Südwesten läuft im Oktober 2008 aus. In Baden-Württemberg wurden in der Vergangenheit zahlreiche Pilotabschlüsse für die Metallindustrie erzielt.
Trotz der rosigen Aussichten und möglicherweise entsprechenden Forderungen der Gewerkschaft erwartet Roell keine Marathonverhandlungen mit der IG Metall: "Ich glaube nicht, dass es eine besonders lange Tarifrunde geben wird."

Bis zu den Lohnverhandlungen soll ein weiteres wichtiges Thema vom Tisch sein. Nach dem großen Erfolg des Pforzheimer Tarifvertrages wollen IG Metall und die Metallarbeitgeber im Südwesten an diesem Modell für Abweichungen von tariflichen Mindeststandards festhalten. "Ich bin für eine Weiterentwicklung des Tarifvertrags von Pforzheim", sagte Roell. "Die Vereinbarung war für die Unternehmen der Branche ein Erfolg. Wir sollten den Vertrag deshalb im Kern nicht verändern." Die im Jahr 2004 erzielte Vereinbarung kann zum März 2008 gekündigt werden.

Letzte Änderung: 16.04.2008