Bei der Bewertung der Leistung von Managern in Aktiengesellschaften dürfen nach Überzeugung von Baden-Württembergs IG Metall nicht nur Aktienkurs und Rendite eine Rolle spielen.
"Es müssen auch Kriterien wie Beschäftigung und Beschäftigungssicherung Zielgrößen sein", sagte IG Metall-Chef Jörg Hofmann in einem Gespräch mit der Deutschen Presse-Agentur dpa in Stuttgart. Dafür könnten Zielzahlen vereinbart werden, bei deren Erreichen zusätzlicher Verdienst zum Grundgehalt möglich ist.

Die Entwicklung eines Aktienkurses spiegele nicht die
Einzelleistung wider, sondern auch konjunkturelle Bedingungen und
Erwartungshaltungen der Analysten. Die Bedeutung von Aktienoptionen
als Hinzuverdienst ist nach Hofmanns Worten in der Vergangenheit
unterschätzt worden. "Sie führen zu immensen Gehaltssteigerungen, die
das Gerechtigkeitsempfinden der Arbeitnehmer auf eine harte Probe
stellen." Aktienoptionen ermöglichen Managern den Erwerb von Aktien
zu einem vereinbarten Übernahmepreis, falls ein bestimmter Aktienkurs
erreicht ist.

Zudem müssten die Einzelgehälter eines Vorstands nachvollziehbar
sein. "Transparenz verhindert Auswüchse", meinte Hofmann. Seine
Gewerkschaft werde sich dazu positionieren. Dies werde den
Arbeitnehmervertreter in den Aufsichtsräten der Aktiengesellschaften
erleichtern, sich abzustimmen. Sie müssten dafür sorgen, dass das
Verhältnis zwischen Fixgehalt und zusätzlichen Verdienstmöglichkeiten
nicht "explodiere". "Es muss in jedem Unternehmen eine
nachvollziehbare Obergrenze geben, die von Aufsichtsräten bestimmt
wird und die Akzeptanz von Belegschaft und Öffentlichkeit finden
muss."