Zufrieden mit dem Ausgang der heutigen Wahlen zum neuen Vorstand der IG Metall zeigt sich der baden-württembergische Bezirksleiter Jörg Hofmann. "Das ist ein großartiges Ergebnis für die IG Metall", sagte er nach Bekanntgabe der Stimmergebnisse in Leipzig. Es sei ein "tolles Signal der Geschlossenheit", das von diesem Gewerkschaftstag ausgehe.

Der bisherige Vize Berthold Huber wurde am Vormittag mit 92,6 Prozent als Nachfolger von Jürgen Peters zum neuen Vorsitzenden der IG Metall gewählt. Neuer 2. Vorsitzender ist mit 87,4 Prozent der Stimmen der bisherige Bezirksleiter aus Nordrhein-Westfahlen, Detlef Wetzel. Bertin Eichler wurde mit 96,6 Prozent im Amt des Kassierers bestätigt.

Als weitere geschäftsführende Vorstandsmitglieder wurden gewählt: Regina Görner (61 Prozent), Helga Schwitzer (72 Prozent), Hans-Jürgen Urban (89,8 Prozent) und Wolfgang Rhode (80 Prozent).)

Die IG Metall gehe damit insgesamt gestärkt aus den Wahlen hervor. "Das zeigt die breite Akzeptanz des Vorschlages", so Hofmann. Mit den neuen Vorsitzenden Berthold Huber und Detlef Wetzel habe die Gewerkschaft jetzt ein Duo an der Spitze, mit dem man für die schwierigen Herausforderungen der Zukunft gut gerüstet sei. Hofmann: "Wir haben damit den Boden dafür bereitet, die positiven Entwicklungen der letzten Monate weiter voranzutreiben und die IG Metall weiter zu stärken".

Die eigentlichen Gewinner des Tages seien aber die Beschäftigten, so Hofmann weiter. "Mit dieser Geschlossenheit sind wir in der Lage, in Zukunft noch erfolgreicher für die Interessen der Beschäftigten zu kämpfen und zu streiten".

Gleichzeitig zeigte er sich zufrieden damit, dass es alle fünf weiteren Vertreter aus Baden-Württemberg in den erweiterten Vorstand geschafft hätten. Gewählt wurden: Johann Baur, 1. Bevollmächtigter der IG Metall Stuttgart, Helmut Lense, Betriebsratsvorsitzender Daimler in Untertürkheim, Karl Meyer, Betriebsratsvorsitzender bei Voith Siemens Hydro Power, Sabine Pfleghar, Betriebrätin ZF Friedrichhafen und Rainer Wietstock, Betriebsratsvorsitzender John Deere Mannheim.

Berthold Huber

ist seit August 2003 zweiter Vorsitzender der IG Metall. Zu seinem bisherigen Zuständigkeitsbereich gehören u.a. die Themenfelder: Tarifpolitik, Betriebs- und Mitbestimmungspolitik, Betriebsräte, Betriebsverfassung, Organisation und Mitglieder.

Geboren wurde er am 15. Februar 1950 in Ulm/Donau, nach dem Abitur 1969 am Humboldt-Gymnasium in Ulm/Donau leistete er 1970 seinen Zivildienst ab und trat 1971 in die IG Metall ein.

Seine Ausbildung zum Werkzeugmacher absolvierte er bei der Firma Kässbohrer (heute Evo-Bus) in Ulm, bei der er anschließend auch beschäftigt war und im Alter von 28 Jahren Betriebsrats- und Gesamtbetriebsratsvorsitzender wurde. Ab 1985 studierte Huber Geschichte und Philosophie an der Universität Frankfurt. Seit 1990 ist er bei der IG Metall hauptberuflich tätig und war u.a. von 1998 bis 2003 Bezirksleiter des IG-Metall-Bezirks Baden-Württemberg.

Berthold Huber ist Aufsichtsratsmitglied der Siemens AG, München und der Audi AG, Ingolstadt. Bei AUDI ist er stellvertretender Vorsitzender des Aufsichtsrates.

Detlef Wetzel

wurde am 27.12.1952 in Siegen geboren. Seine Berufsausbildung zum Werkzeugmacher hat er 1975 beim Anlagenbauer für die Stahlindustrie, SMS Demag in Siegen abgeschlossen. Bis 1977 war er dort als Werkzeugmacher tätig. Während seiner gesamten Ausbildungszeit und Berufstätigkeit bei SMS engagierte er sich gewerkschaftlich, u.a. als Jugendvertreter und Vertrauensmann sowie als ehrenamtlicher Bildungsreferent der IG Metall.

Nach dem berufsbegleitenden Erwerb der Studienberechtigung studierte er von 1977 bis 1980 Sozialarbeit mit dem Schwerpunkt "Jugend- und Erwachsenenbildung".

Im Oktober 1980 begann Detlef Wetzel bei der IG Metall in Siegen als Gewerkschaftssekretär. Von Juni 1987 bis Juni 1997 übernahm er die Aufgaben des 2. Bevollmächtigten der Verwaltungsstelle. Im Juni 1997 wurde er zum 1. Bevollmächtigten der IG Metall in Siegen gewählt.

Seit Juli 2004 ist Detlef Wetzel Bezirksleiter der IG Metall Nordrhein-Westfalen.

Der bundesweiten Öffentlichkeit ist Detlef Wetzel vor allem durch den Pilotabschluss für die Metall- und Elektroindustrie im Jahr 2006 und die Abschlüsse in der Stahltarifrunde 2005 und 2006 bekannt.

Mit der Initiative "Gleiche Arbeit - Gleiches Geld" war der IG Metall Bezirk Nordrhein-Westfalen einer der ersten, der konsequent die Probleme der Leiharbeit aufgegriffen hat und sich der Sorgen und Nöte der Beschäftigten dieser Branche annahm.

Mit ca. 598000 Mitgliedern ist die IG Metall in NRW der größte der bundesweit sieben Metall-Bezirke. Mit dem Projekt "1000 Tage Maßarbeit" hat der Bezirk bei der Mitgliedergewinnung und Mitgliederbindung Anstöße gegeben, die unterdessen von anderen Bezirken aufgegriffen wurden.