IG Metall Pressedienst 10/07

02.03.2007 Arbeitsplatzsicherung bis 2013 - Standortsicherung für Marquardt in Rietheim vereinbart

Die über 2000 Arbeitsplätze beim Automobilzulieferer Marquardt in Rietheim (Kreis Tuttlingen) sind im Zuge einer Standortvereinbarung bis 2013 gesichert. Zudem investiert das Unternehmen für die Dauer des Vertrages jährlich mindestens 20 Millionen Euro in den Standort. Außerdem soll für etwa 10 Millionen Euro ein neues Logistikzentrum am Standort entstehen.
Der Verhandlungsführer der IG Metall, Hubert Dünnemeier, erklärte dazu heute in Stuttgart: "Damit sind die wochenlangen Querelen bei Marquardt beigelegt und die Beschäftigten haben endlich eine belastbare Perspektive". Das Beispiel zeige außerdem, wie sehr es sich lohne zu kämpfen.

Weiter werden mindestens 70 Beschäftigte mit befristeten Arbeitsverträgen in ein unbefristetes Arbeitsverhältnis übernommen. Auch die Ausbildung wird auf dem jetzigen qualitativ hohen Niveau fortgeführt.
Im Gegenzug für die Standortsicherung wird die Wochenarbeitszeit befristet auf drei Jahre um 2,5 Stunden auf 37,5 Stunden/Woche angehoben. Weiter werden die tariflichen Sonderzahlungen (Weihnachtsgeld/Urlaubsgeld) für die Jahre 2007 bis 2009 auf 50 Prozent des individuellen Anspruchs abgesenkt. Durch eine ertragsabhängige Komponente kann die Absenkung allerdings ausgeglichen werden. Ebenso können die Beschäftigten bezahlte Arbeitszeit von ihren Arbeitszeitkonten ausbuchen um die abgesenkten Sonderzahlung auszugleichen. Sie bringen dafür 24 Minuten je Arbeitstag ein, die auf ein Arbeitszeitkonto gebucht werden.

Am 8. Februar waren die Verhandlungen zwischen Arbeitnehmern und Unter-nehmensleitung zunächst gescheitert. Als Reaktion auf die starre Haltung der Geschäftsleitung hatte es spontane und heftige Proteste der Belegschaft gegeben. Die Firma hatte von den Beschäftigten ein Einsparvolumen in Höhe von 18 Millionen Euro und eine 42-Stunden-Woche gefordert.

Letzte Änderung: 22.04.2008