CO2-Emmissionen

06.02.2007 Jörg Hofmann, IG Metall Bezirksleiter in Baden-Württemberg, für die dpa am 5. Februar 2007, zur Debatte über die EU-Richtlinie "CO2-Emmissionen"

Wir müssen im Interesse der Umwelt dringend eine verbindliche CO2-Strategie vereinbaren. Weshalb wir die gesetzliche Regelung im Grundsatz unterstützen. Gerade der jüngste Klimabericht zeigt, wie wichtig es ist auf die größer werdenden globalen ökologischen Probleme zu reagieren. Ich habe deshalb kein Verständnis dafür, dass die Automobilindustrie ihre eigene Selbstverpflichtung nicht einhält. Hätte man die Zeit seit 1999 sinnvoll genutzt, würde sich die Frage vielleicht heute schon ganz anders stellen. Gerade die Arbeitnehmervertreter der Automobilhersteller haben in den vergangenen Jahren immer wieder verstärkte Investitionen in Forschung und Entwicklung gefordert um sich für die Anforderungen der Zukunft zu rüsten. Leider sind sie dabei allzu oft auf taube Ohren in der Industrie gestoßen.

Wir brauchen aber keine EU-Richtlinie nach dem Holzhammerprinzip, sondern differenzierte Ansätze. Flottengrenzwerte scheinen dabei den Anforderungen nicht gerecht zu werden, da sie die Vielfalt der Fahrzeugangebote der Hersteller für die unterschiedlichen Kundeninteressen zu wenig berücksichtigen. Der Bedarf an Premiumfahrzeugen, Familienfahrzeugen und Kleinbussen würde eher fahrzeugspezifische Minderungsziele nahe legen.
Die Automobilhersteller haben in dieser Frage ihre Hausaufgaben nicht gemacht. Was wir jetzt brauchen sind verbindliche Vereinbarung mit konkret benannten Zeitpunkten, die aber nicht den fairen Wettbewerb zwischen den Herstellern beeinträchtigen.

Letzte Änderung: 20.11.2007