20 Jahre "Pforzheimer Abkommen" - ME

Pressemitteilung

12.02.2024 20 Jahre "Pforzheimer Abkommen" in der Metall- und Elektroindustrie

Barbara Resch: "Auch 20 Jahre später ist das Pforzheimer Abkommen immer noch ein sehr tragfähiges Instrument, um Arbeitsplätze abzusichern"

Stuttgart. Vor 20 Jahren, am 12. Februar 2004, einigten sich die Tarifparteien der baden-württembergischen Metall- und Elektroindustrie in Pforzheim auf den Tarifvertrag zur Sicherung von Arbeitsplätzen, Innovation und Wettbewerbsfähigkeit. Die Rede ist vom "Pforzheimer Abkommen", das befristet Tarifabweichungen zulässt, um Beschäftigung zu sichern. Heute ist die Vereinbarung Teil des Tarifvertrags zur Beschäftigungssicherung.

Barbara Resch, Bezirksleiterin der IG Metall Baden-Württemberg: "Das Pforzheimer Abkommen ermöglicht es den Tarifparteien, in Absprache mit den Betriebsräten und Geschäftsleitungen, für einzelne Betriebe zeitlich begrenzte, ergänzende oder abweichende Regelungen zu treffen. Voraussetzung für solche Regelungen ist, dass sie zur Sicherung bestehender Arbeitsplätze oder zur Schaffung neuer Arbeitsplätze beitragen."

Der Flächentarifvertrag bleibt jedoch der Standard, die Abweichung ist die Ausnahme. Die Anwendung funktioniert nur gemeinsam und unter Beteiligung der IG Metall-Mitglieder. Nur mit deren ausdrücklicher Zustimmung gibt es Abweichungen.

Nachdem die Tarifpartner gemeinsam mit Betriebsrat und Geschäftsleitung die wirtschaftliche Lage geprüft haben, können sie für den jeweiligen Betrieb beschließen, dass er befristet von tariflichen Mindeststandards abweichen kann.

Resch betont die Bedeutung von Tarifverträgen. Diese sorgen für zusätzliche Stabilität und geben Sicherheit im Wandel, besonders in wirtschaftlich und politisch unruhigen Zeiten. Das müssten endlich alle Unternehmen anerkennen und leben und nicht die Lösung in der Tarifflucht suchen.

"Tarifverträge sind nicht nur die Voraussetzung für Sicherheit und Gerechtigkeit am Arbeitsplatz, sondern festigen den sozialen Zusammenhalt in der Gesellschaft. Dafür werden wir uns weiter stark machen", so die Bezirksleiterin.

Letzte Änderung: 12.02.2024