Für einen starken Industriestandort

Pressemitteilung

31.01.2024 IG Metall Baden-Württemberg fordert Investitionen in die Standortsicherung und verlangt Bekenntnis zum Industriestandort Baden-Württemberg - Pressemitteilung

  • Roman Zitzelsberger: "Für Pessimismus ist keine Zeit"
  • Barbara Resch: "Jetzt geht es darum zu handeln und alle Weichen zu stellen, damit Baden-Württemberg auch in Zukunft ein starker und innovativer Wirtschaftsstandort ist"

Stuttgart. Die IG Metall Baden-Württemberg sieht sich mit einer wirtschaftlich angespannten Situation, Umbrüchen in der Automobilindustrie und gesellschaftlichen Verwerfungen konfrontiert, aber blickt dennoch zuversichtlich auf das Jahr 2024.
Roman Zitzelsberger, Bezirksleiter der IG Metall Baden-Württemberg: "Wir sind in herausfordernden Zeiten angekommen. Meine Erfahrung zeigt jedoch, dass ausgehend von den Stärken für Pessimismus keine Zeit ist." Zitzelsberger blickt dennoch positiv auf das letzte Jahr zurück. Seine Nachfolgerin Barbara Resch freut sich darauf, an eine erfolgreiche Arbeit anzuknüpfen und einen starken Bezirk zu übernehmen. Resch ist ab 1. Februar 2024 neue Bezirksleiterin der IG Metall Baden-Württemberg.

Zu den aktuellen wirtschaftlichen Entwicklungen sagt Barbara Resch: "Die Einschnitte werden größer und spürbar. Deshalb ist es umso wichtiger, dass sich die IG Metall für die Belange der Beschäftigten einsetzt und der Umbau der Industrie sozialverträglich abläuft. Jetzt geht es darum zu handeln und alle Weichen zu stellen, damit Baden-Württemberg auch in Zukunft ein starker und innovativer Wirtschaftsstandort ist."
Die Bedeutung der Wertschöpfung für den Wohlstand in Baden-Württemberg unterstreicht Barbara Resch deutlich: "Nur wenn der industrielle Kern in Baden-Württemberg erhalten bleibt, können wir unseren Wohlstand halten. Deswegen müssen wir alles daransetzen, dass die Wertschöpfung in Baden-Württemberg bleibt. Wir dürfen keine De-Industrialisierung zulassen."

Investitionen in Standortsicherung gefordert

Von der Politik fordert die IG Metall Baden-Württemberg Investitionen in die Standortsicherung in Baden-Württemberg, insbesondere im Rahmen der industriellen Transformation, sowie ein klares Bekenntnis zum Industriestandort Baden-Württemberg, damit der Wandel gelingen kann. "Nur mit staatlichen Investitionen können wir den Strukturwandel aktiv gestalten und die langfristige Sicherung von Arbeitsplätzen in der Region gewährleisten. Wir müssen die Unternehmen in Baden-Württemberg halten, damit sie hier die Wertschöpfung erzielen. Dafür braucht es Anreize von der Politik", so Resch.

Für eine offene Gesellschaft, Vielfalt und Toleranz

Auf die aktuellen gesellschaftlichen Entwicklungen blicken Zitzelsberger und Resch besorgt. "Hass und Hetze haben bei uns keinen Platz. Die IG Metall steht für eine offene Gesellschaft, geprägt von Vielfalt und Toleranz. Rechtsextreme Absichten schaden uns allen, sie liefern keine Antworten und riskieren den Wohlstand unserer Region", so Zitzelsberger. Resch fügt hinzu: "Entschlossen stehen wir Rechtsextremismus und jeglichen Umbruchfantasien entgegen. Unsere Stärke in Baden-Württemberg liegt im Zusammenhalt vieler unterschiedlicher Nationalitäten und Persönlichkeiten und dafür setzen wir uns ein."

Aufklärung und Qualifizierung für Demokratie im Betrieb

Auch vor dem Betrieb machen die rechten Tendenzen nicht Halt, auch dort nehmen rechtspopulistische Netzwerke zu. Um dieser Entwicklung entgegenzuwirken, hat die IG Metall Baden-Württemberg gemeinsam mit dem DGB bereits vor vier Jahren den Verein zur Bewahrung der Demokratie gegründet. Dieser setzt sich für Demokratie und gegen neofaschistische Entwicklungen im Betrieb ein und klärt auf, berät und qualifiziert Betriebsratsmitglieder und Beschäftigte. "Rechte Gruppierungen in den Betrieben bieten keine Lösungen für ernste Probleme an, stattdessen schüren sie Hass und versuchen, die Belegschaften zu spalten. Das lassen wir nicht zu", sagt Resch. Dass in diesen Tagen so viele Menschen Gesicht zeigen und an den Kundgebungen teilnehmen, begrüßen die beiden Gewerkschafter. "Uns ist bewusst, dass die IG Metall eine Verantwortung trägt. Deshalb rufen wir zu den Kundgebungen auf und beteiligen uns an den Bündnissen gegen Rechts im ganzen Land", so die zukünftige Bezirksleiterin Barbara Resch.

Selbstbewusst in die Tarifverhandlungen

Mit der Tarifrunde der Metall- und Elektroindustrie steht im Herbst dieses Jahres eine große Verhandlungsrunde für die rund eine Million Beschäftigten in der Branche an. Die Forderungsdebatte beginnt im Frühjahr, vor der Sommerpause wird die Gewerkschaft eine Forderung aufstellen. Barbara Resch: "Wir gehen konstruktiv in die Vorbereitungen und im Herbst in die Verhandlungen. Unser Ziel wird sein, das Beste für die Beschäftigten herauszuholen. Wenn es nötig ist, scheuen wir auch keinen Konflikt, sondern sind kampfbereit."

Letzte Änderung: 31.01.2024