Hofmann: Investivlohn nicht notwendig

10.01.2007 Deutschlandradio Kultur am 05. Januar 2007 - IG Metall will über fünf Prozent fordern

Die IG Metall will aufgrund der guten Konjunkturaussichten in diesem Jahr mit höheren Forderungen in die anstehenden Tarifrunden gehen als 2006. Bei der hervorragenden ökonomischen Lage sollten die Mitarbeiter gerecht an dem beteiligt werden, was in diesem Jahr erwirtschaftet werde, sagte der IG-Metall-Bezirksleiter Baden-Württemberg, Jörg Hofmann, im Deutschlandradio Kultur.

Hofmann betonte aber, dass die Gewerkschaft berücksichtigen werde, was ökonomisch machbar sei: "Wir haben bei dem Tarifabschluss 2006 mit drei Prozent eine Marke gesetzt. Ich denke, die Konjunkturdaten sprechen dafür, dass wir mit der Forderung dieses Jahr über die Forderung des letzten Jahres, das heißt über die fünf Prozent des Jahres 2006, hinausgehen."

Einmalzahlungen seien nicht geeignet, um die Gehälter strukturell anzupassen, fuhr Hofmann fort: "Insofern wird das Hauptaugenmerk der IG Metall auf der strukturellen Erhöhung der Tabellenwerte von Löhnen und Gehältern liegen." Hofmann warnte ebenso vor einer "wachsenden Gefahr" der Beschäftigung in Zeitarbeit. Bei guten Gewinnen müssten Unternehmen das Wachstum auch in langfristigen Beschäftigungsverhältnissen umsetzen.

Neue Modelle des Investivlohns und der Gewinnbeteiligung hält Hofmann nicht für dringend notwendig. In Baden-Württemberg gebe es bereits in über 40 Prozent der Betriebe Gewinnbeteiligungsmodelle: "Ich sehe aber keine zwingende Notwendigkeit bei dem Thema über die Freiwilligkeit, wie wir sie heute in diesem Punkt haben, hinauszugreifen."

Letzte Änderung: 20.11.2007