• Über 20.000 Beschäftigte beteiligen sich an bezirksweitem digitalen Warnstreik
• Zitzelsberger: "Brauchen jetzt die Power aller Kolleginnen und Kollegen"

Stuttgart. Große Zustimmung und viel Applaus beim heutigen bezirksweiten digitalen Warnstreik der IG Metall Baden-Württemberg: Tausende Beschäftigte haben sich am Vormittag in den Livestream eingewählt und auf diesem Weg die Forderung der IG Metall in der Tarifrunde der Metall- und Elektroindustrie unterstützt. 100 Metallerinnen und Metaller waren vor Ort live dabei.

Unter dem Motto "Eine:r für alle, alle für 8 Prozent" gab es neben Erläuterungen zum Stand der Tarifverhandlungen, Stimmungs- und Aktionsberichten aus vielen verschiedenen Betrieben und Interviews mit Kolleginnen und Kollegen auch einen 8-km-Lauf mit Bezirksleiter und Verhandlungsführer Roman Zitzelsberger. Dabei appellierte er zum wiederholten Mal an die Arbeitgeber, sich endlich am Verhandlungstisch zu bewegen: "Mehr als Trippelschritte vor und wieder zurück hatte Südwestmetall bisher am Verhandlungstisch nicht zu bieten. Die Arbeitgeber müssen endlich eine Lohnzahl auf den Tisch legen. Wir brauchen jetzt die Power aller Kolleginnen und Kollegen und müssen den Arbeitgebern weiter zeigen, wie ausdauernd wir sind, um weiter Dampf zu machen und für eine Lösung zu kämpfen."

Für den digitalen Warnstreik haben sich über 20.000 Beschäftigte über die verschiedenen Kanäle eingewählt, zahlreiche Beschäftigte verfolgten den Livestream gemeinsam im Betrieb oder im Homeoffice.

Bis 14 Uhr beteiligten sich darüber hinaus heute rund 9000 Metallerinnen und Metaller an Warnstreiks, Kundgebungen und Frühschluss-Aktionen. Unter anderem bei Stihl in Waiblingen (200 Beschäftigte bei der Kundgebung, insgesamt beteiligten sich rund 1000 am Warnstreik), bei Syntegon in Waiblingen (200 Beschäftigte bei der Kundgebung) und Bosch in Murrhardt (240 Beschäftigte bei der Kundgebung). An einer Kundgebung bei Heidelberger Druckmaschinen in Wiesloch haben 2300 Metallerinnen und Metaller aus verschiedenen Betrieben teilgenommen. Auch in Oberderdingen (Landkreis Karlsruhe) haben 600 Beschäftigte aus drei Betrieben zeitweise die Arbeit niedergelegt und an der Kundgebung bei E.G.O. teilgenommen. In Öhringen (Hohenlohekreis) haben sich 600 Beschäftigte aus drei Betrieben zu einer Kundgebung getroffen.

Damit steigt die Zahl der Beteiligten seit Warnstreikbeginn auf rund 125.000 Beschäftigte.

IG Metall-Bezirksleiter Roman Zitzelsberger: "Die Stimmung in den Betrieben ist sensationell. Nachdem sich die Arbeitgeber auch in der gestrigen vierten Verhandlung kaum bewegt haben, setzen wir unsere Warnstreiks ungebremst fort."

Die IG Metall fordert für die rund eine Million Beschäftigten in der baden-württembergischen Metall- und Elektroindustrie 8 Prozent Entgelterhöhung auf 12 Monate.
Die nächste Verhandlung findet am 17. November in Ludwigsburg statt.