IG Metall Pressedienst 57/06

05.09.2006 Wechsel an der Spitze von Südwestmetall - IG Metall Bezirksleiter Hofmann: Verhältnis von Respekt und Fairness geprägt

Anlässlich des Wechsels an der Spitze des Metallarbeitgeberverbandes Südwestmetall würdigte IG Metall Bezirksleiter Jörg Hofmann die von "Respekt und Fairness" geprägte Zusammenarbeit mit dem bisherigen Vorsitzenden des Verbandes, Dr. Otmar Zwiebelhofer.

"Ihre klar erkennbare Linie, konsequent an der Weiterentwicklung des Flächentarifvertrages zu arbeiten, das fand und findet auch in der IG Metall unsere uneingeschränkte Anerkennung, auch wenn wir über das Wie im konstruktiven Diskurs stehen", sagte Hofmann dazu am Montag (4.9.2006) auf einer Veranstaltung von Südwestmetall in Ludwigsburg.

Gleichzeitig bot Hofmann auch dem Nachfolger Zwiebelhofers, Dr. Jan Stefan Roell, eine vertrauensvolle und konstruktive Zusammenarbeit für die Zukunft an.

Hofmann hob außerdem die Wichtigkeit des ehrenamtlichen Engagements auf beiden Seiten hervor. Es sei für die Glaubwürdigkeit der Tarifpolitik unverzichtbar, dass beide Tarifparteien im Südwesten in hohem Maße Wert auf ehrenamtliche Verantwortung legten. "Dies schützt vor Ideologisierung und fördert - trotz teilweise harter Konflikte - einen Pragmatismus in der Tarifpolitik, der sich an den realen Arbeits- und Lebensbedingungen und Zukunftsfragen der Metall- und Elektroindustrie orientiert und um Antworten hierfür ringt", so Hofmann.

Als Beispiele für die Fortentwicklung der Tariflandschaft im Südwesten nannte Hofmann den Qualifizierungstarifvertrag (2002), den Entgeltrahmentarifvertrag (2003), das Pforzheim-Abkommen (2004), den Tarifvertrag über Arbeitszeitkonten (2005) und das Differenzierungsmodell aus der Tarifrunde 2006.

Dies sei nicht nur Beleg zur Reformfähigkeit, sondern auch eine gute Basis für die Entwicklung der Metall- und Elektroindustrie und ihrer Beschäftigten.
"Nicht Deregulierung und Rückzug des Flächentarifvertrages, sondern seine Absicherung durch betriebliche Aushandlungsprozesse unter Beteiligung der Tarifvertragsparteien sind der richtige Weg einer neuen Balance von Fläche und Betrieb", zeigte sich Hofmann überzeugt.

Als "Legendenbildung" wies Hofmann Kritik an angeblich zu hohen Tarifabschlüssen im Südwesten, gerne auch als `Daimler-Abschlüsse´ bezeichnet, zurück. "Ich halte diese Kritik in hohem Maße für unfair und unredlich gegenüber den Beteiligten". Gerade Zwiebelhofer habe stets auch die Interessen der Klein- und Mittelbetriebe mit Vehemenz am Verhandlungstisch vorgetragen.

Letzte Änderung: 22.04.2008