5. Verhandlung ME ergebnislos beendet

IG Metall - Pressemitteilung

27.01.2018 M+E-Tarifrunde: Fünfter Einigungsversuch am Verhandlungstisch ergebnislos beendet - Große Tarifkommission spricht sich einstimmig für ganztägige Warnstreiks aus - Pressemitteilung 22/2018

13 UHR - PRESSEKONFERENZ mit JÖRG HOFMANN, 1. Vorsitzender der IG Metall, und ROMAN ZITZELSBERGER, IG Metall Bezirksleiter Baden-Württemberg und Verhandlungsführer, zum Fortgang der Tarifrunde

LIVESTREAM auf www.igmetall.de/tarifticker

Stuttgart. In den Tarifverhandlungen für die mehr als 900.000 Beschäftigten der baden-württembergischen Metall- und Elektroindustrie ist es auch beim fünften Anlauf nicht gelungen, zu einer Einigung zu kommen. Rund 16 Stunden nach Beginn der Gespräche erklärte IG Metall-Verhandlungsführer Roman Zitzelsberger: "Wir sind mit dem festen Willen in diese Verhandlung gegangen, einen tragbaren Kompromiss für beide Seiten zu finden. Die Arbeitgeber sind allerdings auf keinen unserer Lösungsvorschläge eingegangen und waren nicht bereit, eine Lösung für unsere Forderung nach Zuschüssen für Beschäftigte in besonderen Lebenssituationen zu finden. Das zeigt, welche Herr-im-Haus-Mentalität bei Arbeitszeitfragen nach wie vor im Arbeitgeberlager herrscht."

Vor Beginn der Gespräche hatte die IG Metall den Arbeitgebern ein Ultimatum zur Einigung gesetzt und im Fall des Abbruchs die weitere Eskalation angekündigt. Die Große Tarifkommission der IG Metall Baden-Württemberg hat dem Verhandlungsführer am Samstagmittag das klare Votum erteilt, dem Vorstand ganztägige Warnstreiks zu empfehlen, da es aus Sicht der Delegierten für eine Einigung zusätzlichen Druck braucht. "Offenbar verstehen die Arbeitgeber keine andere Sprache als noch mehr Druck", so Zitzelsberger.

Die flächendeckenden Warnstreiks beginnen kommende Woche.

In den vergangenen zwei Wochen hatten bereits 290.000 Beschäftigte allein in Baden-Württemberg die Forderungen der IG Metall unterstützt, bundesweit waren es rund 960.000.

Knackpunkt der Verhandlungen war bis zum Schluss der von der IG Metall geforderte Zuschuss für Beschäftigte mit Kindern, zu pflegenden Angehörigen oder in belastenden Arbeitszeitmodellen wie Schichtsystemen. Auch zu einem von der IG Metall vorgeschlagenen alternativen Lösungsmodell mit bezahlter Zeit anstelle von Geld konnte sich die Gegenseite nicht durchringen. Bei der kurzen Vollzeit und der Möglichkeit, die Arbeitszeit für bis zu zwei Jahre auf 28 Stunden absenken zu können, hatte man sich hingegen weitgehend angenähert und auch den Arbeitgebern Spielräume bei der Anpassung der Arbeitszeit nach oben zugestanden.

Zum Abbruch der Verhandlungen führte schließlich, dass die Arbeitgeber auch einen finalen Lösungsvorschlag der IG Metall abgelehnt haben, der keine weiteren Kompromisse zugelassen hat.

Letzte Änderung: 27.01.2018