Stuttgart. Am Ende der zweiten Warnstreik-Woche hat die IG Metall Baden-Württemberg die Marke von 167.000 Warnstreikenden seit Ende der Friedenspflicht überschritten. An einer Großkundgebung in Neckarsulm nahmen 7400 Kolleginnen und Kollegen von Audi, Kolbenschmidt und KS Huayu AluTech teil, an Aktionen bei einem konzernweiten Aktionstag von Mahle beteiligten sich an gut einem Dutzend Standorte bis 14 Uhr rund 3000 Beschäftigte.

Bei Mahle in Gaildorf sprach unter anderem der DGB-Landesvorsitzende Martin Kunzmann zu den Warnstreikenden: "Ein erfolgreicher Abschluss bringt nicht nur die Beschäftigten in der Metall- und Elektroindustrie voran. Er bringt unsere Gesellschaft voran. Die IG Metall ist Vorreiter für mehr selbstbestimmte Arbeitszeit, mehr Familienfreundlichkeit und mehr Gleichberechtigung. Deshalb unterstützt der DGB das Forderungspaket mit ganzer Kraft."

Knapp 1300 Beschäftigte der Esslinger Firma Festo veranstalteten in Scharnhausen einen Warnstreik, bei Varta in Dischingen beteiligten sich 150 an einem Demozug und bei Bosch in Crailsheim kamen 450. Im Gebiet der Geschäftsstelle Bruchsal gab es unter anderem Kundgebungen bei den Maschinenbauern Sulzer (120 Teilnehmer) und Terex (170 Teilnehmer). Beim Autozulieferer SEW-Eurodrive beteiligten sich rund 1200 Beschäftigte an einem Warnstreik, zur ersten Kundgebung seit mehr als 35 Jahren vor dem Werk Graben-Neudorf kamen über 200 Kolleginnen und Kollegen. Allein am heutigen Freitag betrug die Zahl der Teilnehmer an Warnstreiks, Kundgebungen und Frühschluss-Aktionen rund 21.000 aus über 70 Betrieben.

Kommende Woche werden die Warnstreiks für mehr Geld und mehr selbstbestimmte Arbeit fortgesetzt, den Auftakt machen erneut Metallerinnen und Metaller bei Porsche in Zuffenhausen. Vor dem Nutzfahrzeughersteller Magirus-Iveco in Ulm versammeln sich neben den dortigen auch Beschäftigte aus fünf weiteren Betrieben (bitte Sperrfrist der IG Metall beachten), weiterhin planen Beschäftigte der Firmen Becker Avionics und Motorflug Baden-Baden im Gebiet der Geschäftsstelle Gaggenau sowie Beschäftigte bei Elbe und Scheuerle im Gebiet der Geschäftsstelle Schwäbisch Hall kleinere Kundgebungen.

Vor dem Hymer-Firmengelände in Bad Waldsee findet am Montag eine gemeinsame Kundgebung von Metall- und Holzbetrieben statt, zu der Kolleginnen und Kollegen aus elf Betrieben erwartet werden. Damit soll auch auf die parallel laufende Holz- und Kunststoff-Tarifrunde Druck gemacht werden, die am 23. Januar mit der dritten Verhandlung fortgesetzt wird. Am 24. Januar steht die vierte M+E-Verhandlung an.