2017 erfolgreich für mehr Tarifbindung

IG Metall - Pressemitteilung

20.12.2017 IG Metall Baden-Württemberg auch 2017 erfolgreich für mehr Tarifbindung - Mehr als 17.000 Beschäftigte in 30 Betrieben profitieren - Schwerpunkt in der Kontraktlogistik - Pressemitteilung 54/2017

Stuttgart. Das zweite Jahr in Folge ist es der IG Metall Baden-Württemberg gelungen, dutzende Betriebe neu in die Tarifbindung zu bringen. Davon profitierten 2017 insgesamt mehr als 17.000 Beschäftigte in 30 Betrieben, ein Schwerpunkt liegt in der Kontraktlogistik-Branche.

Roman Zitzelsberger, Bezirksleiter der IG Metall im Südwesten: "Tarifverträge bedeuten mehr Geld, mehr Urlaub und mehr Sicherheit für die Beschäftigten, insofern lohnt sich das Engagement in jedem einzelnen Betrieb." Im Jahr 2016 hatte die IG Metall im Rahmen der Kampagne "Mehr Wert mit Tarif" bereits in 44 Betrieben verbesserte Arbeitsbedingungen mit Tarifverträgen durchgesetzt. Davon haben fast 10.000 Beschäftigte profitiert. Das Gros der Vereinbarungen sind Haus- und Anerkennungstarifverträge, die schrittweise an die Regelungen in der Fläche heranführen; mit zahlreichen weiteren Betrieben ist die IG Metall darüber in Verhandlungen.

Erfolge werden in ganz Baden-Württemberg erzielt, die gemessen an der Beschäftigtenzahl größten waren 2017 die Vereinbarungen beim Autozulieferer LuK in Südbaden (rund 5500 Beschäftigte, Tarifbindung ab Januar 2018) und bei der SAM Automotive Group im Kreis Göppingen (rund 2400 Beschäftigte, Einstieg in tarifvertragliche Regelungen).

IG Metall - Mehr Wert mit Tarif

Ein Schwerpunkt lag darüber hinaus in der Kontraktlogistik: Für 350 Beschäftigte bei Seifert in Malsch gilt seit Oktober 2017 ein Haustarifvertrag, der die Entgelte sukzessive an das Niveau der Metall- und Elektroindustrie heranführt und Verbesserungen bei Urlaub und Sonderzahlungen beinhaltet. Sebastian Fay, Tarifsekretär in Baden-Württemberg: "Mit Seifert in Malsch haben wir einen Kontraktlogistiker außerhalb des Werksgeländes organisiert, das ist ein wichtiger Erfolg. Die stufenweise Erhöhung der Entgelte ist ein Beitrag zu mehr Gerechtigkeit in der Kontraktlogistik-Branche."

Beschäftigte in nicht tarifgebundenen Betrieben verdienen bei gleicher Qualifikation rund 20 Prozent weniger; sie arbeiten im Schnitt vier Stunden länger in der Woche und haben sechs Tage weniger Urlaub als ihre Kollegen mit Tarifvertrag. In der Kontraktlogistik-Branche sieht es oft noch schlechter aus. Die IG Metall Baden-Württemberg fordert dortige Firmen seit 2016 verstärkt zu Tarifverhandlungen auf, um flächendeckend vernünftige Arbeitsbedingungen durchzusetzen.

Weitere Tarifvereinbarungen gibt es mittlerweile mit Transco auf dem Mercedes-Gelände in Mannheim, bei Seifert in Rastatt und bei Rhenus Logistik in Stuttgart. Ebenfalls seit Oktober gilt beim Logistikdienstleister Stute in Laupheim ein Tarifvertrag. Stute ist der erste Kontraktlogistik-Dienstleister, den die IG Metall außerhalb der Autobranche - nämlich der Luftfahrt - organisieren konnte.

IG Metall - Roman Zitzelsberger

Zitzelsberger: "Solche Erfolgsgeschichten motivieren für die Zukunft. Auch in der laufenden M+E-Tarifrunde werden wir Beschäftigte aus nicht-tarifgebundenen Betrieben miteinbeziehen und gemeinsam mit ihnen so lange kämpfen, bis wieder deutlich mehr Menschen zu fairen Arbeitsbedingungen und gerechten Löhnen arbeiten. Das wird einen wichtigen Schwerpunkt unserer Arbeit 2018 darstellen."

Letzte Änderung: 19.12.2017