IG Metall Pressedienst 31/06

04.04.2006 Bisher über 112.000 Warnstreikende - Wieder massive Warnstreiks in der Metall- und Elektroindustrie

Die Warnstreiks in der baden-württembergischen Metall- und Elektroindustrie wurden auch heute unvermindert fortgeführt.
In den letzten 24 Stunden haben über 28 500 Beschäftigte aus 26 Betrieben an den landesweiten Aktionen teilgenommen.

Seit Auftakt der Proteste am vergangenen Mittwoch haben sich im Südwesten somit über 112 000 Beschäftigte aus 230 Betrieben beteiligt.
Schwerpunkte waren heute die DaimlerChrysler Standorte Sindelfingen, Untertürkheim, Hedelfingen, Rastatt und Esslingen-Mettingen.
Allein in Sindelfingen, dem größten Werk des Autobauers, haben sich über 15 000 Beschäftigte am Vormittag vor dem Tor versammelt, die im Anschluss an die Kundgebung nach Hause gingen. Die Arbeit ruhte für etwa vier Stunden. IG Metall-Vize Berthold Huber forderte die Arbeitgeber während der Kundgebung auf, die Blockadepolitik nicht zu überziehen und endlich ein verhandelbares Angebot vorzulegen. Auch DaimlerChrysler-Gesamtbetriebsratschef Erich Klemm forderte ein Arbeitgeberangebot, "über das sich überhaupt zu verhandeln lohnt" und drohte die Verweigerung von Überstunden an.

Bereits mit der Nachtschicht hatten heute die Proteste im Sindelfinger Werk begonnen. Etwa 1500 Beschäftigte ließen für über drei Stunden die Arbeit ruhen und gingen im Anschluss an eine Kundgebung früher nach Hause.
Auch im DaimlerChrysler Werk Mettingen beteiligten sich 700 Beschäftigte der Nachtschicht an einem Warnstreik und machten früher Schluss.
Vor den DaimlerChrysler Werken in Stuttgart-Untertürkheim und Hedelfingen haben sich um 11 Uhr über 3300 Metaller zu Kundgebungen getroffen und anschließend früher Feierabend gemacht.

Bereits um 9:00 Uhr hatten sich etwa 2500 Beschäftigte vor den Toren des Sportwagenherstellers Porsche in Stuttgart Zuffenhausen zu einer Kundgebung mit IG Metall-Vize Berthold Huber und dem Porsche-Gesamtbetriebsratsvorsitzenden Uwe Hück versammelt.

In Mannheim haben 380 Beschäftigte der Früh- und Normalschicht von Deutz Power Systems die Arbeit für gut eine Stunde niedergelegt.

Weitere Kundgebungen gab es mit den Beschäftigten von Witzenmann in Pforzheim (mit dabei auch Beschäftigte von Saacke und Thales), Mahle in Stuttgart, Bosch in Bühl und Leinfelden, Terex-Schaeff, HFM Terex und Iveco Magirus Brandschutz, an denen sich etwa 2000 Beschäftigte beteiligten.

Außerdem gab es Warnstreikaktionen bei ThyssenKrupp in Ravensburg, DaimlerChrysler in Rastatt, Honeywell in Mosbach, NSI in Lörrach, Iveco in Weisweil, Bosch in Schwieberdingen und Modine in Tübingen und Kirchentellinsfurt, bei denen über 3000 Beschäftigte für einige Zeit die Arbeit niederlegten.

Letzte Änderung: 22.04.2008