IG Metall - Pressemitteilung 3/2016

IG Metall - Pressemitteilung

04.02.2016 Tarifparteien in der Holz und Kunststoff verarbeitenden Industrie vertagen sich auf den 22. Februar - IG Metall weist Arbeitgeberangebot als unzureichend zurück

Korntal-Münchingen - Die Fronten in der Holz und Kunststoff verarbeitenden Industrie in Baden-Württemberg bleiben verhärtet. Auch das gestrige zweite Treffen endete nach siebenstündiger Verhandlung ohne Annäherung. Ein von den Arbeitgebern vorgelegtes Angebot wies IG Metall-Verhandlungsführer Martin Sambeth als unzureichend zurück.

Vor dem Verhandlungslokal in Korntal-Münchingen protestierten rund 300 Beschäftigte am Nachmittag für die IG Metall-Forderung von fünf Prozent mehr Lohn und Gehalt sowie verbindliche Altersteilzeit-Regelungen. An einer Aktion bei Leicht Küchen in Schwäbisch Gmünd beteiligten sich weitere 200. Seit vergangenen Donnerstag hat die IG Metall verschiedene Betriebe zu Protesten aufgerufen, zu einer Kundgebung in Wangen im Allgäu kamen rund 500 Teilnehmer aus den Betrieben Waldner Labor, Martin Staud, Hymer, Dethleffs, Carthago und Alno.
Insgesamt haben in der laufenden Runde im Südwesten mehr als 1500 Beschäftigte an Protestaktionen teilgenommen.

IG Metall - Holz und Kunststoff

In der gestrigen zweiten Verhandlung hatten die Arbeitgeber ein erstes Angebot über eine Entgelterhöhung von 1,2 Prozent für 12 Monate und weitere 1,4 Prozent für nochmal den gleichen Zeitraum vorgelegt. Verbindliche Regelungen zu Altersteilzeit lehnen sie nach wie vor ab und haben lediglich vorsichtige Bereitschaft signalisiert, mit der IG Metall im Rahmen eines Demografie-Tarifvertrags auch über Altersteilzeit zu reden.

IG Metall - Martin Sambeth

IG Metall-Verhandlungsführer Martin Sambeth: "Das reicht hinten und vorne nicht, die Beschäftigten in Holz- und Kunststoffbetrieben haben eine angemessene Entgelterhöhung verdient und Anspruch auf ein frühzeitiges Ausscheiden aus dem Beruf." Den meisten Betrieben in der Branche geht es laut Sambeth gut bis sehr gut, trotzdem verdienen die rund 30 000 baden-württembergischen Beschäftigten in der Branche im Schnitt deutlich weniger als Mitarbeiter im verarbeitenden Gewerbe.

"Diese Lücke müssen wir schließen und dafür müssen die Arbeitgeber ihr Angebot erheblich nachbessern", betonte Sambeth. Zudem verwies er darauf, dass Altersteilzeitregelungen angesichts eines steigenden Leistungsdrucks in den Betrieben unausweichlich sind: "Falls die Arbeitgeber das nicht begreifen wollen, sind wir in der Lage, unsere Protestaktionen fortzusetzen und auszuweiten."

Zuletzt sind die Tarifgehälter im September 2014 um drei Prozent gestiegen. Für die Monate Mai, Juni, Juli und August gab es eine Einmalzahlung von 160 Euro, für Azubis 50 Euro.

Am 22. Februar gehen die Verhandlungen in Sindelfingen weiter.

Letzte Änderung: 04.02.2016