IG Metall Pressemitteilung 48//2015

IG Metall - Pressemitteilung

29.09.2015 Neue Arbeitszeitmodelle und Beteiligungskonzepte im Fokus - IG Metall Baden-Württemberg bereitet sich auf den Gewerkschaftstag 2015 vor

Stuttgart. Die IG Metall Baden-Württemberg beschäftigt sich in Vorbereitung auf den Gewerkschaftstag im Oktober mit wichtigen Zukunftsfragen. Dazu trafen sich rund 300 haupt- und ehrenamtliche Metallerinnen und Metaller - darunter Betriebsräte, Vertrauensleute, Delegierte des Gewerkschaftstags sowie Mitglieder der Tarifkommissionen aller Branchen - am heutigen Dienstag zu einer tarifpolitischen Konferenz in Böblingen.

In insgesamt 8 Foren wurden verschiedene Arbeitswelt-Themen von zusätzlichen Flexibilisierungs-Anforderungen bis zu flexiblen Ausstiegsmodellen diskutiert. "Im Mittelpunkt der Debatte standen neue Arbeitszeitmodelle und Formen der Beteiligung an Arbeitskämpfen", sagte Roman Zitzelsberger, Bezirksleiter der IG Metall Baden-Württemberg. In beiden Themen bringt der traditionelle Pilotbezirk Baden-Württemberg langjährige Erfahrung mit.

Am Gewerkschaftstag vom 18. bis 24. Oktober in Frankfurt legt die IG Metall ihre Strategie für die kommenden vier Jahre fest. Ein Ausgangspunkt hierfür ist die große Beschäftigtenbefragung 2013, bei der Mitglieder wie Nicht-Mitglieder ihre Bedürfnisse, Sorgen und Wünsche bei der Arbeit geschildert haben. Unter anderem will die IG Metall Antworten auf ständig steigende Leistungsanforderungen und immer längere Arbeitszeiten geben. Zudem bedarf es neuer Arbeitszeitmodelle, die den Lebenswirklichkeiten der Menschen gerecht werden.

IG Metall - Tarifpolitik

"Nahezu alle Erwerbstätigen wünschen sich eine bessere Vereinbarkeit von Familie und Beruf - die Gestaltung der Arbeitszeit ist dafür die zentrale Stellschraube", betonte der zweite IG Metall-Vorsitzende Jörg Hofmann, der mit einem Referat ebenfalls zur Diskussion beitrug. Aus Sicht des Bezirks spielen am Industriestandort Baden-Württemberg zudem die Digitalisierung der Arbeitswelt und der Trend zur vernetzten Produktion (Industrie 4.0) eine große Rolle. Zitzelsberger: "Dieser Wandel birgt Chancen, aber auch Risiken. Wir müssen dafür sorgen, dass Arbeitszeit für die Menschen gestaltbar bleibt und nicht weiter entgrenzt wird."

Als zweiten großen Schwerpunkt haben die Konferenz-Teilnehmer alternative Arbeitskampfkonzepte und die Beteiligung zusätzlicher Beschäftigter diskutiert. Das beginnt bei mehr Mitsprache bei der Forderungsdebatte und geht bis zu neuen, fantasievollen Aktionsformen in der Streikphase, um dafür auch traditionell Nichtteilnehmende zu mobilisieren. Um in betrieblichen Konflikten besser durchsetzungsfähig zu sein, soll künftig zudem die Rolle der gewerkschaftlichen Vertrauensleute gestärkt werden.

Anträge zur Weiterentwicklung der Arbeitskampfkonzepte haben unter anderem die Verwaltungsstellen Gaggenau, Stuttgart, Friedrichshafen-Oberschwaben, Albstadt, Ludwigsburg und Esslingen eingereicht. Ideen zur Gestaltung der Vertrauensleutearbeit kommen aus Stuttgart, Reutlingen-Tübingen, Esslingen, Göppingen-Geislingen, Heilbronn-Neckarsulm und Ludwigsburg.

Zitzelsberger: "Selbstverständlich erfolgt die endgültige Meinungsbildung erst im Oktober auf dem Gewerkschaftstag. Auf der heutigen Konferenz haben wir die zukunftsrelevanten Themen für uns im Bezirk vorsortiert und Schwerpunkte entlang unserer Stärken gesetzt."

Letzte Änderung: 29.09.2015