IG Metall forderte Ende der Intrigen ...

IG Metall Aus den Medien

14.07.2009 ... bei Porsche/VW - dpa-Gespräch - 13. Juli 2009 - Das Gespräch führte Bernd Glebe

Baden-Württembergs IG-Metall-Bezirksleiter Jörg Hofmann hat ein Ende der "Intrigen und Machtspiele" im Übernahmekampf zwischen Porsche und VW gefordert.
"Es gibt eine Industrie-Logik im Zusammengehen von Porsche und VW", sagte Hofmann in einem Gespräch mit der Deutschen Presse-Agentur dpa am Montag in Stuttgart. "Von außen betrachtet vermisse ich jedoch, dass an der Sache orientiert nach einer Lösung gesucht wird."

"Die Intrigen und Machtspiele sollten beendet werden", mahnte der Gewerkschafter. "Ich würde mir mehr Rationalität im Verhandlungsprozess wünschen." Den möglichen Einstieg des Golfstaates Katar begrüßte Hofmann ausdrücklich. "Wenn arabische Investoren bei deutschen Unternehmen einsteigen, haben sie in der Regel ein nachhaltiges Interesse. Das ist sicherlich für Porsche eine interessante Sache."

Der Gewerkschafter warnte davor, bei den Mitarbeitern Ängste bei einem Zusammengehen der beiden Autobauer zu schüren. "Bei den heute erkennbaren Lösungen befürchte ich keinen Arbeitsplatzverlust bei Porsche", sagte Hofmann. In dem monatelangen Machtkampf treibt VW- Patriarch Ferdinand Piëch die Schaffung eines großen integrierten Autokonzerns voran, in dem der Sportwagenbauer als eigenständiges Unternehmen wie Audi und andere eine von zehn Konzernmarken wäre. Porsche-Chef Wendelin Wiedeking versucht dagegen mit Hilfe eines Investors, die milliardenschweren Schulden der Stuttgarter abzubauen, damit Porsche eigenständig bleibt.

Hofmann betonte, die Gewerkschaft werde sich nicht instrumentalisieren lassen. "Die IG Metall darf sich nicht vor der Karren einer der beiden Kapitalseiten spannen lassen. Wir halten uns aus dem Verhandlungsprozess raus und melden uns nur dort zu Wort, wo es um ganz konkrete Arbeitnehmerinteressen geht." Katar bietet bislang insgesamt rund sieben Milliarden Euro für den Kauf von Stammaktien und VW-Optionen der hoch verschuldeten Porsche Holding SE. Der Wolfsburger Autobauer will dagegen 49,9 Prozent der Porsche AG, in der das Autogeschäft gebündelt ist, kaufen.

Letzte Änderung: 14.07.2009