Über 77.000 Beschäftigte der baden-württembergischen Metall- und Elektroindustrie haben sich in den letzten drei Monaten an der Beschäftigtenbefragung "Gemeinsam für ein gutes Leben" der IG Metall beteiligt. Insgesamt sind bundesweit mehr als 450.000 Fragebögen zurückgekommen. Gefragt wurde darin nach den Erwartungen der Menschen an ein sicheres und gutes Leben.

IG Metall-Bezirksleiter Jörg Hofmann dazu heute in Stuttgart: "Das Ergebnis ist ein deutlicher Appell an die Verantwortlichen in der Politik, sich wieder mehr an den Bedürfnissen der Menschen zu orientieren. Die Entwicklungen der letzten Jahre haben offenbar tiefe Gräben aufgerissen. Die lassen sich nicht durch Wahlversprechen zuschütten, sondern nur durch konkrete Politik."
Aus diesem Grund werde man die Abgeordneten der Parteien in den nächsten Wochen mit den Ergebnissen konfrontieren, so Hofmann weiter.

Den Kurs der IG Metall sieht Hofmann durch das Befragungsergebnis im Kern bestätigt. "Es zeigt sich, unsere Forderungen sind in weiten Teilen kompatibel mit dem, was sich die Menschen unter einem guten Leben vorstellen. Die IG Metall steht also mitten im Leben."
Ganz oben bei den Anforderungen an ein gutes Leben stehen laut dem heute in Berlin vorgestellten Befragungsergebnis sichere Arbeitsplätze sowie faire Arbeitsbedingungen und Einkommen.

Hofmann: "Jetzt geht es darum Arbeit und Leben mehr in Einklang zu bringen, als dies heute der Fall ist. Dazu müssen wir auch über die Fra-e der Arbeitszeit neu nachdenken. Damit Jobs sicherer werden und Menschen mehr Selbstbestimmung in ihrer Lebensgestaltung haben. Bei dieser Debatte müssen wir die Differenziertheit der Ansprüche aufneh-men, die auch in der Befragung sichtbar wurden."

Die Kampagne "Gemeinsam für ein gutes Leben" wird in Baden-Württemberg in den kommenden Wochen fortgeführt. So wird der IG Metall-Info-Truck im Rahmen seiner bundesweiten Roadshow im Juli noch fünf Mal Station in Baden-Württemberg machen. Bereits im Mai und Juni war der Truck bei 11 Veranstaltungen im ganzen Land unterwegs.
Der Kampagnenhöhepunkt ist für den 5. September geplant. Zehntausende Gewerkschafter wollen sich drei Wochen vor der Bundestagswahl in der Frankfurter Commerzbank-Arena treffen, um ihre Forderungen an die Politik noch einmal mit Nachdruck zu formulieren.

Auch aus Baden-Württemberg werden mehrere tausend Metaller aus den 27 Verwaltungsstellen mit Bussen nach Frankfurt fahren.

Die Truck-Termine im Überblick:
20. Juli Göppingen
21. Juli Waiblingen
22. Juli Bruchsal
23. Juli Karlsruhe
24. Juli Pforzheim