IG Metall Pressedienst 62/08

IG Metall Pressedienst

01.11.2008 1.000 Warnstreikende bei Audi in Neckarsulm - Warnstreiks in Baden-Württemberg angelaufen

Zum Auftakt der Warnstreiks in der Metall- und Elektroindustrie in Baden-Württemberg sind alle 1000 Beschäftigten der Nachtschicht bei Audi in Neckarsulm (Kreis Heilbronn) den Aufrufen der IG Metall gefolgt und haben in der Nacht zum Samstag die Schicht etwa eineinhalb Stunden früher beendet.
Mit Fackeln, Fahnen und Transparenten waren sie um kurz nach vier Uhr vor das Werkstor gezogen um ihrer Forderung nach acht Prozent mehr Geld Nachdruck zu verleihen. Die Bänder standen während dieser Zeit still.

IG Metall-Bezirksleiter Jörg Hofmann gab unterdessen den Arbeitgebern die Schuld an den Warnstreiks. "Wir wären zu einer Lösung am Verhandlungstisch innerhalb der Friedenspflicht in der Lage gewesen. Aber mit ihrer Verzögerungstaktik und mit dem nun vorgelegten Angebot haben die Arbeitgeber dies verhindert. Jetzt geben die Beschäftigten in den Betrieben die einzig richtige Antwort darauf", sagte er dazu heute in Stuttgart. Er bezeichnete das am Donnerstag in Fellbach von Südwestmetall unterbreitete Angebot als "Skandal", da es weder die Preissteigerungen ausgleiche noch den Beschäftigten die Anerkennung gebe, die längst überfällig sei. "Wer so ein Angebot auf den Tisch legt, der verweigert seinen Mitarbeitern die angemessene Anerkennung für die Leistungen, die den Erfolg der Unternehmen überhaupt erst möglich gemacht haben." Für das außerordentliche Engagement der Beschäftigten, die massenhaft geleisteten Überstunden und Sonderschichten, wolle man jetzt die Mitarbeiter mit Reallohnverlusten bestrafen. "Millionen Beschäftigte sollen den Gürtel enger schnallen, damit die Profite Weniger gesichert werden."

Letzte Änderung: 01.11.2008