IG Metall Pressedienst 46/08

IG Metall Pressedienst

19.06.2008 IG Metall droht mit Verschärfung des Konfliktes - Auch fünfte Tarifverhandlung für neue Altersteilzeit ohne Ergebnis

Die fünfte Tarifverhandlung über eine neue Altersteilzeit für die baden-württembergische Metall- und Elektroindustrie wurde in Sindelfingen in der Nacht nach rund sieben Stunden ergebnislos abgebrochen.
"Die Bewegung der Arbeitgeber am Verhandlungstisch war enttäuschend", bewertet IG Metall-Bezirksleiter Jörg Hofmann den Verhandlungsverlauf. Noch immer hielten die Arbeitgeber an ihrer skandalösen Einschränkung des Zugangs für belastete Arbeitnehmer fest, kritisierte er.

Für kommenden Montag ist in Sindelfingen ein weiterer Verhandlungstermin geplant. Für Hofmann macht eine weitere Verhandlung allerdings nur dann Sinn, "wenn auch substanzielle Fortschritte möglich sind." Ohne entsprechende Signale der Arbeitgeber behalte er sich vor, den Termin platzen zu lassen, so Hofmann. "Wir brauchen keine Einigung um jeden Preis. Wir sind auch in der Lage den Konflikt weiter zu verschärfen."

Für kommende Woche (Dienstag oder Mittwoch - der genaue Termin wird baldmöglichst bekannt gegeben) beruft die IG Metall außerdem eine Sitzung der Großen Tarifkommission ein, um dort das weitere Vorgehen zu besprechen.

Unterdessen laufen die Warnstreiks weiter. Auch während der gestrigen Verhandlungen sind erneut rund 6.000 Beschäftigte der Spät- und Nachtschichten u.a. bei Audi in Neckarsulm, Maquet und Coperion Werner & Pfleiderer den Aufrufen der IG Metall gefolgt und haben sich an Warnstreikaktionen beteiligt. Insgesamt haben sich im Bezirk somit bisher 170.000 Beschäftigte an Aktionen für eine neue tarifliche Altersteilzeit beteiligt.

Letzte Änderung: 19.06.2008